Reinbek (sho). Spielende Kinder und Jugendliche sorgen auf einem Bolzplatz im Stadtteil Hinschendorf bei einer Anwohnerin am Schaumanns Kamp seit Jahren für Unmut. Wegen des Lärms und Bällen, die in ihrem Vorgarten landen, zog die Reinbekerin 2006 sogar vor Gericht.

Doch auch das Urteil des Schleswig-Holsteinischen Verwaltungsgerichts sorgt derzeit nicht für Klarheit.

Die Stadt wird durch das Urteil verpflichtet, dafür zu sorgen, dass der Bolzplatz wochentags nur in der Zeit von 9 bis 12 Uhr und 15 bis 20 Uhr genutzt werden kann. Die Mitglieder des Jugendausschusses konnten sich auf ihrer jüngsten Sitzung jedoch nicht zum Beschluss durchringen, den Bolzplatz mit einem 2,50 Meter hohen Doppelstabgitterzaun und einem abschließbaren Tor zu versehen. Auch die Beauftragung eines Schließdienstes setzte sich nicht durch. Unklarheit herrschte über die Auslegung des Urteils. Die FDP ist beispielsweise der Meinung, dass die Stadt nicht verpflichtet ist, einen Zaun zu bauen. Die CDU setzt weiter auf Gespräche mit Betroffenen und Kindern und könnte sich vorstellen, dass die Eltern den Schließdienst übernehmen. "Wir haben keine Chance mehr zu beraten, wir müssen auf das Urteil reagieren und jetzt entscheiden", sagt hingegen Dagmar Schmalfeldt, Sachgebietsleiterin im Rathaus. Ansonsten werde der Spielplatz gerichtlich geschlossen. Das jedoch möchte kein Kommunalpolitiker. Jetzt wird erneut in den Fraktionen beraten.