Reinbek. Der Countdown für die heutige Eröffnung des Familia-Marktes an der Gutenbergstraße wurde gestern Nachmittag um 16 Uhr angezählt. An die 300 geladene Gäste hatten vorab die Möglichkeit, das neue Erlebnis- und Einkaufsparadies kennenzulernen.

In kleinen Gruppen wandelten Kommunalpolitiker, Verwaltungsmitarbeiter und Vertreter aus der Wirtschaft und des Unternehmens durch die 4150 Quadratmeter große Halle.

Reinbeks Bürgermeister Axel Bärendorf zeigte sich beeindruckt, besonders die ausladende Fischtheke im Eingangsbereich, in der sogar ein kleiner Hai dekorativ auf Eis liegt, hatte es ihm angetan. "Diese Vielfalt kenne ich sonst nur aus Frankreich", sagte er. Genau mit diesem außergewöhnlichen Angebot möchte Famila auch bei den Kunden punkten, betont Christian H. Lahrtz, Geschäftsführer für Famila Nordost.

Die Konkurrenz ist groß in der Sachsenwald-Stadt. Allein in direkter Nähe eröffnete erst im August vergangenen Jahres das Billecenter an der Hermann-Körner-Straße auf dem ehemaligen Gelände der Firma Dobberkau. Bürgermeister Bärendorf betonte in seiner Rede, dass es die Aufgabe der Politik sei, eine Balance zwischen neuen Unternehmen und alteingesessenen Angeboten zu finden. "Dieser Standort wird ein Erfolgsmodell", war er sich schon gestern vor der offiziellen Eröffnung sicher. Das Unternehmen selbst gibt sich rund ein Jahr, um eine Bilanz zu ziehen. "Am Eröffnungstag rechnen wir mit bis zu 8000 Kunden, an normalen Tagen mit ungefähr der Hälfte", sagt Geschäftsführer Lahrtz. Rund 14 Millionen Euro hat Famila in den neuen Standort investiert, sechs Tage die Woche werden 114 Mitarbeiter den Laden am Laufen halten. 30 von ihnen haben schon am alten Standort an der Humboldtstraße gearbeitet, der sich mit 2600 Quadratmetern langfristig als zu klein erwiesen hatte.

Um sich als Einkaufsmagnet zu erweisen, lockt Famila nicht nur mit einem breiten Warenangebot, sondern auch mit überdachten Parkplätzen, weiteren Fachmärkten (Schuhe, Textil, Drogerie), einer Postfiliale mit zwei Schaltern und einem Ticket-Verkauf. Derzeit laufen Verhandlungen, um 800 Quadratmeter im Obergeschoss zu vermieten. Die Geschäftsleitung hofft, das Angebot mit Arztpraxen abrunden und den Standort noch interessanter machen zu können.

Dr. Hermann Langness, Gesellschafter der Famila-Handelsmarkt Kiel GmbH & Co. KG, sieht positiv in die Zukunft und bedankte sich nicht nur für die Unterstützung der Stadt, sondern auch bei Michaelis-Geschäftsführer Ralph Kamenz für das erfolgreich abgeschlossene hanseatische Geschäft. Durch den Umzug der alteingesessenen Firma ins neue Gewerbegebiet sei der Kauf des heutigen Famila-Geländes erst möglich geworden. Ein "Kick off" für die weitere Entwicklung der Stadt, sagt Bärendorf.