Wentorf (amü). Kurz vor Mitternacht knackte und knallte es am Alten Frachtweg. Im benachbarten Neubaugebiet wurde Andreas Lohmeyer aufgeschreckt. “Ich dachte, da macht jemand ein Feuerwerk.“

Als es nicht aufhörte zu knallen, machte er sich auf den Weg, um nachzuschauen. "Oh Gott, da brennt ja ein komplettes Häuschen", sagte er sich, als er das Flammendesaster beim Kleingartenverein entdeckte. Der Feuerschein war schon von weitem zu sehen.

An der Berliner Landstraße hatte ein Porsche-Fahrer sein Auto angehalten und bereits die Feuerwehr informiert. Die konnte nichts mehr retten. Innerhalb weniger Minuten waren knapp 30 Einsatzkräfte vor Ort. Nachdem sie sich einen Zugang zum Gelände des Vereins verschafft hatten, löschten zwei Trupps unter schwerem Atemschutz die brennende Laube und schützten die umliegenden Hütten davor, ebenfalls in Brand zu geraten. Nach wenigen Minuten war das Feuer unter Kontrolle und nach 45 Minuten konnten auch die letzten Nachlöscharbeiten beendet werden.

Vermutlich waren Einbrecher oder Randalierer in die Laube eingedrungen. Bei zwei weiteren Häuschen wurden die Fenster eingeworfen. Der Vorsitzende des Kleingartenvereins, Dieter Müller, ist verzweifelt: "Wir versuchen, die Besitzerin zu erreichen", sagte er gestern Mittag und fügte hinzu: "Es trifft ausgerechnet eine alleinerziehend Mutter (42) mit zwei Kindern." Der Verein, der ohnehin Probleme habe, die 71 Parzellen zu verpachten, könnte jetzt auch noch auf einer Parzelle mit Ruine sitzen bleiben. Die Kosten für Abriss, Entsorgung und eine neue Laube würden über 10 000 Euro betragen.

Es sei der erste Brand im Kleingartenverein. Müller ist sauer über diese sinnlose Zerstörungswut: "Die kleine Familie hatte den ganzen Sommer dort verbracht."