Reinbek (eb). “Moin, moin, leeve Frünnen! Ick frei mi, dat jü all wedder dorbi sünd!“ So begrüßt Helga Pätzold die Mitglieder “ihrer“ Plattdeutschgruppe, die sich einmal monatlich im Gemeindehaus der Nathan-Söderblom-Kirche an der Berliner Straße 4 treffen.

Kaffee, Kuchen und der plattdeutsche Klönschnack spielen dabei nicht die Hauptrolle, denn es werden auch Geschichten vorgelesen und gemeinsam niederdeutsche Lieder gesungen.

Wenn die 92-jährige Anneliese Jacke die Tasten ihres Akkordeons anschlägt und Melodien wie "An de Eck von de Steenstroot" oder "Wo die Nordseewellen" erklingen, singen die "Plattdeutschen" textsicher mit. Dafür hat Helga Pätzold gemeinsam mit ihrer Enkelin gesorgt. "Wir haben alle Texte mit dem Computer abgeschrieben und kopiert, damit jeder ein Liederheft vor sich hat", sagt die Glinderin. Oft ist auch Heiner Dreckmann mit seiner Laute dabei und unterhält alle mit seinem Gesang. Wenn er "Mit dem Fährschiff nach Finkwarder" oder das Lied vom "Holten Been" intoniert, dann ist Stimmung im Saal. Bis zu vierzig "Plattdüütschfrünnen" sind jeden ersten Montag im Monat von 15 bis 17 Uhr dabei. Mit dem Kuchen backen wechseln sie sich ab - klar, dass auch mal Rezepte ausgetauscht werden.

Die Gruppe besteht bereits seit acht Jahren, sie entstand aus der Initiative "Senioren helfen Senioren" und wurde 2001 von Hans Eggers gegründet. Der 84-Jährige leitete sie bis vor drei Jahren und ist auch immer noch dabei. Das erste Treffen war am 7. Juni 2001 in der Betreuten Wohnanlage am Arthur-Goldschmidt-Weg .

"Der Zusammenhalt der Gruppe ist groß, es sind viele Freundschaften entstanden, man hilft sich untereinander", sagt Helga Pätzold, die jedem Teilnehmer eine selbst gefertigte Geburtstagskarte schickt und neben Hans Eggers als einzige von Anfang an dabei ist. Aber auch die anderen Plattdeutschfreunde kommen teilweise schon seit Jahren, wenn es wieder heißt: Wi snackt Platt. Helga Pätzold ist unter Telefon (040) 711 24 74 zu erreichen.