Geesthacht (ger). Wochenlang wurde bei der Stadtwerke Geesthacht GmbH gerechnet (unsere Zeitung berichtete). Auch der extreme Frost und der Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine wurden mit ins Kalkül gezogen.

Jetzt können sich die rund 6700 Gaskunden in Geesthacht und im Umland auf eine Preissenkung zum 1. März freuen. "Je nach Verbrauchsmenge fallen die Preise um zwölf bis zu 21 Prozent", so Stadtwerke Vertriebsleiter Holger Sbresny. Der Arbeitspreis für eine Kilowattstunde Erdgas sinkt um 1,20 Cent, der Grundpreis bleibt konstant. Auch wer im Herbst das Sonderprodukt Rio Gas mit einer Preisgarantie bestellt hatte, profitiert - die Kunden zahlen von März an 4,94 Cent pro Kilowattstunde statt wie bislang 6,14 Cent netto.

Während eine viel diskutierte Preiserhöhung im Herbst vom teuren Öl beeinflusst wurde, sorgte jetzt der günstige Ölpreis für die Senkung. "Die viel kritisierte Ölpreisbindung ist keine Einbahnstraße nach oben", so Stadtwerke-Geschäftsführer Karl-Heinz Siekhaus. "Die Ölpreise wirken sich aber nicht sofort, sondern immer zeitverzögert auf unsere Beschaffungspreise aus." Vor diesem Hintergrund gehen die Stadtwerke davon aus, dass der Gaspreis 2009 weitestgehend konstant bleibt. Allerdings ist daran gedacht, die Gebühren künftig alle drei Monate anzupassen - statt wie bisher jedes halbe Jahr. "Bei den Industriekunden werden wir mit dieser Umstellung bereits in diesem Halbjahr beginnen", so Sbresny.

Unabhängig von der Entwicklung der Erdgaspreise gibt es viele Möglichkeiten, die Energiekosten zu begrenzen, betonen die Stadtwerke und verweisen auf ihre Energieberatung. "Gerade in den kalten Winterwochen hatten wir eine verstärkte Kundennachfrage beim Gebäude-Thermo-Check mit einer Wärmebildkamera." Sie helfe beim Aufspüren von Schwachstellen in der Häuserdämmung, betont Energieberater Hans-Joachim Gärtner.