Bienenweide

Oststeinbeks Wiesen sollen für Insekten erblühen

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Susanne Tamm
Silke Warncke hat mit ihrer Kollegin auf dem Friedhof eine Bienenweide und ein Insektenhotel eingerichtet dort blüht auch Cosmea.

Silke Warncke hat mit ihrer Kollegin auf dem Friedhof eine Bienenweide und ein Insektenhotel eingerichtet dort blüht auch Cosmea.

Foto: Warncke / BGZ

Oststeinbek. BUND und Bauhof machen Front gegen Monokulturen. Sie laden die Bürger ein, sich über Bienen- und Insektenweiden zu informieren.

Oststeinbek.  Wird Oststeinbek eine Gemeinde der biologischen Vielfalt? Jochen Bloch, Vorsitzender der BUND-Ortsgruppe und SPD-Politiker, hat da so seine Zweifel: „Sicherlich nicht so schnell, denn bis dahin ist es noch ein weiter Weg“, sagt er. Trotzdem gibt er nicht auf. Für Dienstag, 5. März, lädt der BUND mit dem Bauhof der Gemeinde zu einem Informationsabend zum Thema „Oststeinbeker Blühwiesen“ ein.

„Ein Anfang ist damit immerhin getan“, stellt Jochen Bloch fest. „Seit Bestehen des BUND setzen wir uns für mehr Blühwiesen und freundlicheres Straßenbegleitgrün in Oststeinbek ein.“ Denn immer mehr Flächen werden versiegelt, Monokulturen machen sich breit, und häufig sind Rasenflächen zu sehen, die eher einem Teppich oder einem Golfplatz ähneln als einem Garten.

Ideen gehen vom Bauhof aus

Der BUND lobt ausdrücklich den Oststeinbeker Bauhof: „So stellen wir uns einen umweltfreundlichen Bauhof vor“, sagt Jochen Bloch und bedankt sich bei Leiter Michael Siller: „Die Idee für eine neue Initiative der Landwirte für Blühstreifen an den Ackerrändern ging vom Bauhof aus – ebenso wie nun die für diese Informationsveranstaltung über Möglichkeiten, Bienen und Insekten mehr Lebensraum zu bieten“, erzählt er.

Für Dienstagabend haben die Organisatoren drei kurze Vorträge vorgesehen. Als Einführung will Bauhofleiter Michael Siller mithilfe von Bildern zeigen, was bisher in Oststeinbek schon realisiert worden ist. Der Insektenforscher Martin Kubiak vom Centrum für Naturkunde der Uni Hamburg wird einen Überblick über die Situation der Insekten geben und Vorschläge für ihren Erhalt unterbreiten.

Mit Schulklassen in die Natur

Vom Reinbeker BUND werden die Gründerinnen der Naturwerkstatt erwartet, die als „Projekt der UN-Dekade für Biologische Vielfalt“ gewürdigt worden ist. Sie berichten darüber, wie sie mit Schulklassen in die Natur gehen, um den Kindern auf spielerische Weise Natur und Umwelt näherzubringen. In der anschließenden Diskussion wollen die Referenten möglichst alle Fragen der Zuhörer beantworten.

Die Veranstaltung hat das Ziel, um Verständnis für mehr biologische Vielfalt in Oststeinbek zu werben, auch wenn beispielsweise im Herbst manche Blühfläche vielleicht nicht so gut aussieht wie ein frisch gemähter Rasen. Allerdings sollte dies erst der Anfang auf dem Weg zu einer biologischen Vielfaltsgemeinde sein.

Ist die Verwaltung weiter als die Politik?

Die Diskussion im jüngsten Umwelt-Ausschuss über einen SPD-Antrag zum Thema, in dem die Fraktion dazu aufrief öffentliche Flächen insektenfreundlich zu bepflanzen, wurde mehrheitlich abgelehnt. „Der Antrag ist überflüssig und zu restriktiv“, sagte der Landwirt Carsten Schloh (CDU), der sich ebenfalls für Blühstreifen an seinen Ackerrändern stark macht. „Die Gemeinde sät doch ohnehin auch insektenfreundlich aus und muss zudem auch weiter kurzfristig reagieren können.“

Jochen Bloch sieht das anders: „Ich habe das Gefühl, unsere Verwaltung ist in Sachen Umwelt- und Naturschutz schon weiter als die Politik“, fasste er die Diskussion kopfschüttelnd zusammen. Der Informationsabend in der Friedhofskapelle an der Möllner Landstraße 84 beginnt um 19 Uhr.

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