Oststeinbek. Oststeinbek. Der Verein Afghanistanschulen hat viel bewegt. Dafür erhält Vorsitzende Marga Flader jetzt das Bundesverdienstkreuz.

Die Jugend Afghanistans wünscht sich nichts mehr als Frieden und Stabilität. Beides kann ihnen Marga Flader nicht geben, dafür aber eine berufliche Perspektive. Seit 30 Jahren engagiert sich die 64-Jährige ehrenamtlich im Verein Afghanistan-Schulen, seit 2003 ist sie die Vorsitzende. Für ihr langjähriges Engagement überreicht ihr am Dienstag Ministerpräsident Daniel Günther in Kiel das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. „Die Mitteilung über die Auszeichnung hat mich sehr überrascht. Schließlich führe ich fort, was Vereinsgründerin Ursula Nölle aufgebaut hat“, sagt Marga Flader.

Der Oststeinbeker Verein leistet seit Jahren Aufbauarbeit für das krisengeschüttelte Land: In neu gebauten Schulen lernen Mädchen und Jungen lesen und schreiben. In Ausbildungszentren bereitet er die zukünftige Elite des Landes auf die universitäre Laufbahn vor und unterstützt Frauen bei der Emanzipation. In eigenen Zentren lernen die Frauen nähen und bekommen so die Möglichkeit, finanziell unabhängig zu werden. Zudem besuchen sie Kurse zur Gesundheitsvorsorge und Familienplanung. Nach wie vor ist Afghanistan eines der Länder mit der höchsten Geburtenrate, sind sieben Kinder pro Frau keine Seltenheit. „Als ich vor 30 Jahren im Verein anfing, lag die Analphabetenrate noch bei 90 Prozent. Mittlerweile gibt es eine Schulpflicht“, sagt Marga Flader.