Von Denise Ariaane Funke

Oststeinbek/Havighorst.
Seit über 30 Jahren feiern Havighorst und Oststeinbek ihr gemeinsames traditionelles Marktfest - und es ist mehr als Fressmeile, Hüpfburg und Musik. Für die Anwohner ist das Fest im Dorf ein Muss, nachdem sie ihren Urlaub richten, ein alljährlicher Treffpunkt, der nicht verpasst werden darf. In diesem Jahr kam noch eine besondere Premiere hinzu.

Am Sonnabend war dementsprechend viel los auf der Havighorster Festwiese: Das ganze Dorf war auf den Beinen, viel Besuch war zudem aus Oststeinbek und Nachbargemeinde gekommen: Hunderte Besucher genossen das unerwartet gute Wetter, während die Kinder das aufregende Spieleprogramm ausprobierten. Mehr als 30 Oststeinbeker und Havighorster Initiativen und Verbände hatten es zuvor liebevoll auf die Beine gestellt.

So genoss der sieben Jahre alte Joel Sobottka aus Wentorf das bunte Spektakel, der seinen Oststeinbeker Großeltern Gisela und Horst Sobottka einen Besuch abstattete. "Mein Lieblingsspiel ist Hau den Lukas", sagte der Schüler und ließ selbstbewusst seine Muskeln spielen. Selbst nach dem zwölften Versuch verging dem Kleinen nicht der Spaß daran, seine Kraft zu testen.

Ein ruhiges Händchen bewiesen hingegen die Oststeinbeker Geschwister Coco (10) und Ben Reicherseder, die bei der XXL-Ausführung des Geduldsspiels Labyrinth die Kugel ins Rollen brachten und mit Geschick durch den Parcours lenkten.

Die kleine Mia Spamer aus Havighorst setzte währenddessen Muskelkraft und Köpfchen ein. Mit konzentriertem Gesicht stapelte die Fünfjährige beim Kistenklettern Kiste für Kiste bis ihr stattlicher Stapel letztlich erst bei dem zehnten Exemplar zusammenkrachte. Passiert ist der kleinen "Hochstaplerin" dabei selbstverständlich nichts, schließlich hatte die Freiwillige Feuerwehr alles im Griff - und die Fünfjährige zuvor mit Gurten abgesichert.

Höhepunkt des Festes war der Auftritt der "Orca Winds": Die neu gebildete Gruppe des Jugendorchesters "Orcas" feierte nämlich Bühnenpremiere. Nervös von einem auf den anderen Fuß tapsend standen 40 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 16 Jahren in ihren neuen Konzertoutfits - schwarzen Hosen, weißen Blusen und Hemden - auf der Bühne. "Nur die blauen Krawatten fehlen uns noch", merkte Musiklehrerin Irma Lüers an. "Die Gruppe wurde neu gegründet, da die älteren Schüler mittlerweile nicht mehr als die kleinen Orcas gesehen werden möchten", sagte die 55-Jährige schmunzelnd.

Nebenan verriet die örtliche Tennisgruppe den einen oder anderen Trick und die Voltigiergruppe Havighorst vereinte turnerische Ästhetik und akrobatisches Können auf dem Pferderücken. Alle gemeinsam zeigten, was kleine Dörfer alles zu bieten haben.