Glinde(hof). Die Glinder Jazztage lassen sie sich nicht entgehen: “Wir sind jedes Jahr bei den Jazztagen dabei“, sagt Irmgard Klemmer (82).

Glinde(hof). Die Glinder Jazztage lassen sie sich nicht entgehen: "Wir sind jedes Jahr bei den Jazztagen dabei", sagt Irmgard Klemmer (82).
Sie und Ursula König (83) bezeichnen sich selbst als eingefleischte Fans. Die beiden Glinderinnen ließen sich am Sonnabend auch vom Regen nicht abhalten und lauschten den "Swinging Feetwarmers" aus Kiel ebenso wie den "Jazz-O-Maniacs" aus Hamburg.

Zum ersten Mal hatten die Organisatoren ein Zelt und eine Bühne auf dem Marktplatz vor der Sparkasse aufgebaut. Hier saßen die Freundinnen am Biergartentisch und lauschten. Spitze fanden die Seniorinnen - beide waschechte, gebürtige Glinderinnen - auch die beiden Bands "Skiffle Track" und "Jazz Lips" am Abend zuvor. "Bei dieser Musik hält mich nichts mehr auf dem Stuhl", sagt Ursula König. Zur Eröffnungsparty der Jazztage sei auch ihr Mann dabei gewesen. "Aber er ist wasserscheu und schwänzt heute", erklärte sie am Sonnabend. Als leidenschaftliche Tänzerin zog sie ihren Gatten am Freitagabend mit aufs Parkett. Selbstverständlich waren Irmgard Klemmer und Ursula König auch beim Frühschoppen gestern in der Ausstellungshalle von AutoNova am Biedenkamp dabei, wo die Hamburger Band "Riverside Jazz Connexion" ihnen ordentlich einheizte. Wie in alten Zeiten, sei das, als sie in ihrer Jugend nach der Musik von Elvis Presley, dem Hugo Strasser Tanzorchester oder James Last tanzten.

Trotz des Regens war auch Gudrun Scheffler am Sonnabend zur kleinen Bühne geeilt, um neben den "Jazz-O-Maniacs" noch die "Swinging Feetwarmers" mitzubekommen. "Bei ihrer Musik hält man auch den stärksten Regen aus", schwärmte sie. Und beobachtete eine ältere Dame, die auch mit ihrem Rollator vom Swing noch zu ein paar Tanzschritten animiert wurde. Die "Jazz-O-Maniacs" orientieren sich an den klassischen Aufnahmen der schwarzen Small Bands von Louis Armstrong und anderen. Sie kreierten in der Chicago South Side und in Harlem (NYC) in den zwanziger Jahren den Jazz, der heute als Hot Jazz bekannt ist. "Uns gibt es seit 1966", erzählte Roland Pilz.