Glinde
(st).
Die Willinghusener Straße war gestern Morgen zugeparkt, in und vor der Kirche St. Johannes drängten sich etwa 350 Menschen: Frauen und Männer, Jung und Alt, Protestanten, Katholiken und Menschen anderer Religionen. Und hinterher gab es eine gemeinsame, riesige Party auf der Wiese, unterm Zelt und Laubengang: Die Gemeinden St. Johannes und Zu den Heiligen Engeln feierten einen Gottesdienst und das Gemeindefest - beides ökumenisch.

Pastorin Kirsten Schmidt-Soltau erzählte über den rasenden Reporter Felix, der am Interview mit der Schildkröte verzweifelt, weil er nicht richtig zuhören kann. "Es kommt darauf an, dass man aufeinander hört und miteinander ins Gespräch kommt", sagte sie. Das ist den beiden Gemeinden offenbar gelungen: Weil die Katholiken zurzeit ihre Kirche an der Möllner Landstraße erweitern, lassen die Protestanten sie von Ostern bis zum 1. Advent bei sich unterschlüpfen. Seitdem steht die Marienstatue in der Kirche St. Johannes. "Die Gastfreundschaft der evangelischen Gemeinde ist einfach überwältigend", sagte Gemeindereferentin Marianne Glamann. "Sie haben uns mit offenen Händen und Herzen aufgenommen. Wir haben Platz, Schränke und Schlüssel bekommen." Schmidt-Soltau stellte fest: "Wir sind doch eine Gemeinschaft, wir glauben an einen Gott. Da können wir auch miteinander feiern und singen."

Allerdings: Außer der Musik hallte auch der Jubel der Kinder von der Kirchenwiese herüber, die sich auf der 22 Meter langen Rollenbahn oder in der Hüpfburg amüsierten. Kinderschminken, Bibelquiz und Fahrten zur Kirche Zu den Heiligen Engeln, um die Baustelle zu besichtigen, Köstlichkeiten aus der ganzen Welt: "Es ist sehr schön, dass so ein Fest ausgerichtet wird", stellte Kathrin Beginski, Katholikin aus Oststeinbek, fest.