Von Katrin Bluhm

Glinde.
Das Dach ist fertig. Die Elektrik wurde ersetzt. Durch das neue Oberlicht ist das Kreuz auf dem Glockenturm gut sichtbar. Die Erweiterung an den Längsseiten mit großen neuen Fenstern lassen das weiß gestrichene Kirchenschiff geradezu erstrahlen. Die Bauarbeiten an der katholischen Kirche Zu den Heiligen Engeln befinden sich im Endspurt. "Wir sind vier Wochen vor der Zeit", freut sich Kirchenvorstandsmitglied Matthias Sacher. So kann die Gemeinde, die in der evangelischen St.-Johannes-Gemeinde Asyl fand, den 1. Advent wieder an der Möllner Landstraße feiern.

Doch zurück in die Gegenwart. Die Gemeinde und der eigens gegründete Förderverein haben viel bewegt. Die Christen haben über mehr als 20 Jahre auf eine Sanierung und Vergrößerung der Kirche hingearbeitet und das Erzbistum schließlich überzeugt. Ohne finanzielle Verpflichtung allerdings. Stattdessen gibt die Pfarrgemeinde Seliger Niels Stensen, zu der die Glinder als Filialkirche gehört, 650 000 Euro zur Bausumme von 880 000 Euro. 80 000 Euro kommen vom Bonifatiuswerk. Die übrigen 150 000 Euro will der Förderverein stemmen. "Das Spendenbarometer steht bereits auf 85 000 Euro", lobt Sacher, und das ehrenamtliche Engagement sei riesig. "Wir haben gerade ehrenamtlich die gesamte Fußbodenheizung - etwa einen Kilometer Leitungen - verbaut. Gespart hat das 6500 Euro", sagt Kirchenvorstandsmitglied Hans-Michael Barck. Er wiederum hat eigenhändig die Induktionsleitungen in den Betonboden eingegossen. Damit Hörgeschädigte die Gottesdienste verfolgen können.

Nicht ehrenamtlich ist der Brandschutz gewährleistet worden. Die sechs Ständer der tragenden Holzkonstruktion sind eingeschalt. Es gibt nun sogar eine Brauttür an der Stirnseite der Kirche. Die Empore ist weiß lackiert. Es wird in Anthrazit gefliest, durch die Verbreiterung der Kirche ist der Altar an drei Seiten von Stuhlreihen umsäumt. "Die communio, die Gemeinschaft, findet sich um den Tisch des Herrn", sagt Sacher.

Nachdem die Handwerker das Haus verlassen haben, ist bis November noch jede Menge zu tun. "Die Bänke, ehemals grün, werden abgebeizt und kommen in 'Natur' wieder. Die Gebetbücher müssen zurück, die Orgel wird gestimmt", sagt Sacher.

"Mit Glück finden wir zu den noch fehlenden Spenden auch noch einen Gönner für ein großes Fenster im Andachtraum unter dem Glockenturm. Das zu fertigen, hat Glasmaler Siegfried Assmann zugesichert", sagt Barck.

Wer die neue Kirche begutachten möchte, kann dies am Sonntag, 6. September. Um 11 Uhr wird ein ökumenischer Gottesdienst in der St.-Johannes-Kirche gefeiert. Während des anschließenden Gemeindefestes bringt ein Shuttle-Service Interessierte hin und zurück. Am Sonnabend, 19. September, gibt es von 15 bis 18 Uhr an der Kirche ein Baustellenfest mit Grill und Klönschnack. Erwartet wird Weihbischof Hans-Jochen Jaschke. Am Sonnabend, 26. September, ist von 15 bis 17 Uhr ein Spendenlauf an der Grundschule Tannenweg geplant.

Spenden gehen an den Förderverein von kath. Gemeinden in Südstormarn: IBAN DE45 2135 2240 0179 0920 93; Stichwort: "Kirche Glinde".