Von Barbara Moszczynski

Oststeinbek.
Die Helmut-Landt-Grundschule verzeichnet seit Jahren steigende Schülerzahlen und müsste sowohl saniert als auch erweitert werden. Am 10. September wollen die beauftragten Architekten vom Büro "petersen pörksen partner" der Lenkungsgruppe aus Vertretern von Parteien und Verwaltung sowie Schulleiterin Kerstin Nitschmann über die Sanierungsfähigkeit der 1961 erbauten Schule berichten. Dabei werden sie auch ein Konzept für einen Schulneubau vorstellen.

Politisch besteht weitgehende Einigkeit. "Ein Neubau findet eine Mehrheit, damit die Kinder nicht vier Jahre auf einer Baustelle leben", sagt der stellvertretende Bürgermeister und CDU-Fraktionschef Hans-Joachim Vorbeck, "aber erst, wenn wir den Baukörper haben, werden wir über den Standort entscheiden." Im Gespräch ist eine Fläche in Nähe der Kita Meessen, neben dem Jugendzentrum und der Walter-Ruckert-Sporthalle. Alternativ käme auch das als "Allianz-Gelände" bekannt gewordene Areal nördlich des Breedenweges infrage. Mit dem Verkauf des 15 000 Quadratmeter großen Schulgrundstückes an der Gerberstraße könnte die Gemeinde den Neubau teilweise finanzieren.

Das Projekt der neuen Schule treibt die Überlegungen zur weiteren Entwicklung der Gemeinde voran. "Wir müssen überlegen: Wenn wir dort etwas tun, verbauen wir uns eventuell die Chancen für eine Erweiterung des Gewerbegebietes", sagt Vorbeck. Auch das wäre dringend geboten, denn gleich mehrere Firmen drohen laut Bürgermeister Jürgen Hettwer mit Wegzug, wenn sie am Standort Oststeinbek nicht erweitern können.

Ein neuer Flächennutzungsplan soll die Weichen für die Weiterentwicklung stellen. "Oststeinbek 2030" heißt der Planungsauftrag, mit dem die Gemeinde allerdings in Verzug ist. Schon unter Altbürgermeister Karl-Heinz Mentzel war die Agenda "Oststeinbek 2025" angeschoben worden, die Querelen um Interimsbürgermeisterin Martina Denecke verzögerten die Umsetzung, nun wird es höchste Zeit.

Fest steht, die neue Grundschule soll eine offene Ganztagsschule (OGS) werden. Der Hort bleibt am alten Standort. Die offene Ganztagsbetreuung soll ein neues Angebot für die Eltern werden. Gegen die Stimmen der SPD beschlossen die Politiker im März ein abgespecktes Raumkonzept für die OGS, ohne eigenen Hort. Vorbeck: "Wir wollen den Eltern die Wahl überlassen." Anregungen für das pädagogische Konzept sollen zudem Besuche in der Grundschule am Buntentorsteinweg in Bremen und der Waldschule der Stadt Flensburg ergeben. Beide wurden von der Robert-Bosch-Stiftung für hervorragende Leistungen ausgezeichnet. Sie vergibt seit 2006 mit der Heidehof Stiftung den Deutschen Schulpreis.

"Erst wenn wir den Baukörper haben, werden wir über den Standort entscheiden." Hans-Joachim Vorbeck, stellv. Bürgermeister (CDU)