Von Gabriele Kasdorff

Glinde.
Bei lang anhaltenden Schönwetterperioden mit Temperaturen über 25 Grad Celsius sinkt der Sauerstoffwert in den Gewässern, insbesondere in stehenden oder nur leicht fließenden. Manchmal sinkt er so weit, dass dies tödliche Folgen für die dort lebenden Fische hat.

Der Angelsportverein Glinde von 1981 sorgt deshalb vor. Gewässerwart Mathias König (50) sagt: "Im Winter wird es nie kritisch, aber je länger die Sommer andauern, desto geringer ist der Sauerstoffgehalt." Deshalb überprüft er bei entsprechenden Wetterprognosen mit Messgerät und Sauerstoffsonde den Mühlenteich und die angrenzenden Weiher an der Mühlenstraße und der Autobahn auf ihren Sauerstoffgehalt. "Diese Gewässer hat der ASV gepachtet. Bislang hatten wir noch nie Probleme mit dem Sauerstoffgehalt. Allerdings sollte dieser nicht unter vier Milligramm pro Liter sinken", erläutert König.

Dann werde es außerordentlich kritisch für den Fischbestand von Rotauge, Brasse, Schleie, Karpfen, Hecht, Zander und Aal. Nachdem er die Sonde in das Wasser geworfen hat - an seiner tiefsten Stelle misst der Mühlenteich etwa 3,30 Meter - kann er aufatmen: "Der Sauerstoffgehalt beträgt 9,5 Milligramm pro Liter, alles gut."

Wäre es anders, würde er die Jugendfeuerwehr um Hilfe bitten, sagt der Gewässerwart, damit diese mittels Pumpe und Strahl für Belüftung sorgt. Allerdings ist dies in den vergangenen 34 Jahren noch nie erforderlich gewesen, dennoch überprüft er zwei- bis dreimal im Sommer die Werte der etwa 3,5 Hektar großen Wasserfläche.

Die drei miteinander verbundenen Teiche liegen idyllisch, umrahmt von Obst und Walnussbäumen und mit gepflegter Uferböschung. "Wir haben acht Gewässerdienste im Jahr, da gibt es immer viel zu tun, um die Flächen in Ordnung zu halten. Wir entfernen Geäst aus dem Teich, beschneiden die Bäume und sorgen dafür, dass giftige Pflanzen wie das Jakobskreuzkraut entfernt werden ", sagt König. Sorgen macht ihm die zunehmende Versandung der Au im Norden des Areals. "Wir würden dort gern einen Sandfang einbauen lassen, um die Versandung unserer Gewässer zu minimieren", sagt er.

Nachbesatz, wie die Angler es nennen, gibt es natürlich auch: Erst im Juli haben die Mitglieder des ASV insgesamt etwa 3,5 Kilogramm Aale in den Gewässern ausgesetzt. Die Fische wogen etwa 10 Gramm und waren 15 Zentimeter lang. Gewässerwart König erläutert: "Aale vermehren sich im Meer und kommen natürlich nicht bis zu uns hoch. Anders wäre es, wenn die Gewässer bereits durchgängig wären. Raubfische, wie Hecht, Zander und Barsch, besetzen wir nicht, deren Bestand erhält sich von selbst."

Auf 140 ASV-Mitglieder kommen etwa 18 Jugendliche, die von zwei ausgebildeten Jugendwarten betreut werden. Regelmäßige Treffen und gemeinsames Angeln vermitteln ihnen Zugang zur Natur und sinnvolle Freizeitbeschäftigung mit Gewässer- und Gerätekunde. Weitere Informationen unter