Von Susanne Tamm

Glinde.
Die Möbelwagen fahren zurzeit in Wechselschichten bei den beiden Häusern Möllner Landstraße 112 und 114 vor. Helmuth Bahl, der am 1. August eine der 54 vom Unternehmen Semmelhaack fertiggestellten Wohnungen bezogen hat, kennt bereits die halbe Nachbarschaft. Er selbst ist als ehemaliger Vorsitzender des Sozialverbandes Deutschland, Zweiter Vorsitzender der FDP und Schatzmeister des Vereins Stadtmarketing allerdings auch kein Unbekannter in Glinde.

Der 80-Jährige hat sich mit seiner neuen Zweizimmerwohnung von 89 auf 55 Quadratmeter verkleinert. Der Abschied von seiner Modelleisenbahn, dem Aquarium und den blühenden Hibiskus-Büschen vor seinen Terrassen fiel ihm schon schwer. Doch die Treppenstufen vor seinem alten Zuhause ließen Helmuth Bahl keine Wahl. Denn mit dem Rollator wurden sie zum unüberwindbaren Hindernis. "Das Schönste ist, wenn ich jetzt mit meinem Rolli über den Parkplatz zum Aldi-Markt zum Einkaufen und zurück gleich bis zum Kühlschrank rolle: alles zu ebener Erde!", sagt er begeistert.

Zuerst hatte er mit einer der Wohnungen mit Dachterrasse geliebäugelt. Doch die war zum Süden ausgerichtet, und sein Arzt riet zu einer kühleren Westwohnung. "So weit ist alles fertig", erzählt er. "Nur die Lampen fehlen noch, weil die Elektrik noch nachgebessert werden muss." Im Flur und im "Schlafbüro" stehen noch ein paar Umzugskisten. Für seine neue Terrasse hat der Senior sich auch schon eine schöne Staude nebenan bei der Gärtnerei Diesing besorgt. "Ohne Blümchen kann ich nicht", stellt er fest.

Ganz so weit ist seine Nachbarin Lotte Dargel noch nicht. Sie zieht gerade erst ein, oder besser: Tochter, Schwiegersohn und Enkelin wuppen den Umzug für sie. "Nachdem ich von den Neubauten in der Bergedorfer Zeitung gelesen habe, habe ich gerade noch die letzte Wohnung ergattert, die noch frei war", erzählt die 86-Jährige.

Auch sie lockte die Barrierefreiheit. Bisher wohnte sie in Wiesenfeld. "Doch dort war meine Wohnung im zweiten Stock ohne Aufzug, und ich leide unter Asthma." Jetzt freut sie sich über die zentrale Lage und die schöne neue Zweizimmerwohnung.

"Die Lage ist unschlagbar", sagt auch Hartmut Thede, der das Projekt Alte Gärtnerei für das Unternehmen Semmelhaack entwickelt hat. Mit dem Ergebnis ist er hochzufrieden: "Wir hatten in zehn Tagen alle 54 Wohnungen vergeben", berichtet er. "Und wir hatten weit über 300 Vormerkungen." 21 der Wohnungen sind Sozialwohnungen. "Das ist eine sehr nette Nachbarschaft", betont Thede.

Der 64-Jährige ist so überzeugt von seinem Projekt, dass er und seine Frau sogar selbst eine der Zweieinhalbzimmerwohnungen gemietet haben. "Unsere Kinder sind aus dem Haus, und man kann nicht früh genug damit beginnen, sich zu reduzieren", sagt er. "Und die Wohnungen am Alten Gleisdreieck werden genauso schön."

"Das Schönste ist, wenn ich jetzt mit meinem Rolli über den Parkplatz zum Aldi-Markt zum Einkaufen und zurück gleich bis zum Kühlschrank rolle: alles zu ebener Erde!" Helmuth Bahl (80), Mieter