Glinde
(st).
Busverkehr, Radwege-Nutzungspflicht, die vernachlässigte Suck'sche Kate, das geplante Wellness-Resort auf dem Golfgelände und das allmähliche Verschwinden des alten Glinde: Den Senioren brennen einige Themen auf den Nägeln, wie sich gestern während des Diskussionstreffs 60+ der SPD im Bürgerhaus zeigte. Frank Lauterbach gab als Zweiter Bürgermeister einen Überblick über die Neuigkeiten und stellte sich den Fragen.

Doch nichts fachte die Diskussion so an wie das Thema Flüchtlinge. "Bundesweit werden dieses Jahr noch etwa 600 000 Flüchtlinge erwartet", berichtete Hajo Wullschläger. "Wie viele werden es denn in Glinde? Man hört von 200?" Lauterbach entgegnete: "Die Zahlen ändern sich jeden Tag. Zurzeit sind es etwa 50, und 100 sind insgesamt angekündigt. Aber keiner ist wirklich auf die Probleme vorbereitet, die auf uns zukommen." Wullschläger appellierte an die Politik, rechtzeitig vorzusorgen.

Marietta Exner, die den Treffpunkt organisiert, erinnerte: "Zwischen '43 und '45 kamen auch Flüchtlinge und Ausgebombte nach Glinde." Sofort hieß es: "Aber das waren Deutsche." Das ließ sie nicht gelten: "Das ist egal, das waren Menschen in Not wie heute." Lauterbach mahnte: "Wer hat denn hier persönlich schon negative Erfahrungen mit unseren Flüchtlingen gemacht?" Niemand meldete sich. "Ich glaube, das ist eher die Angst vor dem Unbekannten", stellte Lauterbach fest.