Glinde
(st).
Hajo Wullschläger ist es schon passiert: Ihm wurde das eingeschlossene Fahrrad geklaut. "Die Polizei sagte mir, ich sei schon der Zwölfte. Und wenn es nicht codiert ist oder ich nicht die Rahmennummer notiert habe, habe ich keine Chance, es zurückzubekommen", erzählte der Glinder gestern auf dem Marktplatz.

Sein neues ließ er deshalb am Freitagnachmittag am Stand des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) von Reiner Hinsch, Vorsitzender des Stormarner Clubs, codieren. Der Aufkleber mit dem Nummerncode verbindet sich so fest mit dem Rahmenlack, dass er sich nicht mehr lösen lässt. Das Kürzel OD steht für den Kreis Stormarn, dann folgen die Ziffern "018" für Glinde, fünf Ziffern für die Straße, die Hausnummer und schließlich die Initialen des Besitzers. Findet jemand das Rad, kann die Polizei es dem Besitzer wieder zuordnen.

Das überzeugte auch die Glinder Gudrun und Dieter Schweinsberg. "Unsere Fahrräder sind uns schließlich ans Herz gewachsen", sagte die Krankengymnastin. Ihres hat sie sich sogar aus Dänemark mitbringen lassen. Und ihrem Mann ist vor Jahren ebenfalls ein Rad gestohlen worden. "Das habe ich nie wieder gesehen", erzählte der 73-Jährige. Der Rentner Wolf Dieter Schmidt kam mit seinem E-Bike sogar aus Wentorf angefahren, um die Gelegenheit zu nutzen. "Ich habe davon in der Bergedorfer Zeitung gelesen", sagte er. Der andere Code mit dem Kürzel RZ für den Kreis Herzogtum Lauenburg war kein Problem.

"Dieser Service wird sehr gut angenommen", berichtete Jürgen Hentschke, stellvertretender ADFC-Chef. "In Ahrensburg haben wir etwa 50 Räder codiert. Den Code kann man theoretisch für alle Wertsachen, auch für Computer, Kameras oder Reitsättel, verwenden." Er und Hinsch nutzten ihre Chance und sprachen ihre Kunden auf eine Mitgliedschaft im ADFC an. Denn für die Mitglieder ist die Codierung sogar kostenfrei.

Der ADFC informierte auch über Radreisen oder das Radfahren im Alltag. "Dass die Radwegebenutzungspflicht auch in Glinde aufgehoben worden ist - bis auf die Möllner Landstraße - ist noch nicht in den Köpfen aller Autofahrer angekommen, stellte Hinsch fest.