Von Susanne Tamm

Glinde.
Der Löschteich im neuen Gewerbegebiet An der Alten Wache bietet ein merkwürdiges Bild: Irgendwie sieht er aus, als sei er noch nicht ganz fertig. Denn über die Ufer lappt eine schwarze Folie. Das ist schon einmal ungewöhnlich für ein derartiges Gewässer.

Anwohner berichten zudem davon, dass der Teich am Wendehammer Am alten Lokschuppen mehrfach von der Freiwilligen Feuerwehr leer gepumpt worden sei, weil es dort Probleme mit einem fallenden Wasserstand gegeben habe. Die Folie sei undicht. Die Bewohner der Nachbarschaft fragen sich nun einerseits, warum es so lange dauert, das Gewässer abzudichten, und ob der Brandschutz im Gewerbegebiet überhaupt gewährleistet ist?

Die Tiefbauingenieurin der Stadtverwaltung, Diana Uphagen, beantwortet weder die Frage, wie viel Wasser der Teich fasst, noch warum er mit einer Folie angelegt wurde.

Die für Glinde zuständige Brandschutzingenieurin der Stormarner Bauaufsicht, Christine Süpke-Schäfer, ist zurzeit noch im Urlaub. Sie weiß laut ihrer Kollegin Kirsten Grote bestimmt, ob der Löschteich möglicherweise bereits in den Fokus der Bauaufsicht gerückt ist. Auf jeden Fall werde bei den regelmäßig alle sechs Jahre anfallenden Brandverhütungsschauen der Bauaufsicht auch die Löschwasserversorgung mit überprüft. "Wir laden dazu auch regelmäßig die Freiwilligen Feuerwehren mit ein", sagt Grote. "Da sie ehrenamtlich tätig sind, können sie allerdings nicht zu jedem Termin dazukommen." Wann die letzte Prüfung in Glinde durchgeführt worden sei, weiß Grote indes nicht.

Tiefbauexpertin Diana Uphagen berichtet aber, dass der Löschteich mit der Folienabdichtung 2011 im Rahmen der Erschließungsarbeiten hergestellt wurde. 2015 seien jedoch Vandalismusschäden festgestellt worden. Im mit einem hohen Zaun gesicherten Teich wurden Gegenstände wie Steine, Holz mit Nägeln, Eisen und sogar ein Kinderfahrrad gefunden. Diese hätten offenbar die Schäden verursacht, die aber mittlerweile beseitigt worden seien. Der Stadt seien dadurch Kosten in Höhe von 1400 Euro entstanden. Drei rote Linien auf der Folie, die offenbar den Wasserstand dokumentieren, erwähnt sie nicht. Demnach ist der Wasserstand gefallen.

Die konkrete Frage, ob der Brandschutz im Gewerbegebiet gewährleistet sei, beantwortet sie nur indirekt: "Die Schäden wurden beseitigt."

Bürgermeister Rainhard Zug stellt sich jedoch hinter seine Mitarbeiterin: "Wenn Diana Uphagen sagt, die Schäden seien beseitigt, steht für mich fest, dass er technisch in Ordnung ist. Damit ist auch der Brandschutz gewährleistet", erklärt der Verwaltungschef.

Michael Weidemann, Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr, will sich zu dem Thema Löschwasser und Brandschutz im Gewerbegebiet hingegen nicht öffentlich äußern: "Denn ich vertrete da eine andere Meinung", begründet der Ehrenamtliche dies.