Von Susanne Tamm und Katrin Bluhm

Oststeinbek.
Sie ist eine ganz Liebe: die Schäferhund-Husky-Dame Rieke (6). Trotzdem verbot der Hauswirt ihrem Herrchen ihre Haltung. Das kam allerdings erst heraus, als der Hamburger Tierschutzverein von 1841 ihn jetzt anzeigte. Denn die sechsjährige Hündin wurde angebunden an einem Baum gefunden nahe der Glinder Au in Oststeinbek (wir berichteten). Niemand weiß, wie lange sie dort schon aushalten musste, bis man sie endlich gefunden hat.

Rieke, die durch einen Lesefehler zuerst als "Ricke" bekannt wurde, kam vorerst im Tierheim Süderstraße unter. Über ihren Chip und das Hamburger Hunderegister fand der Tierschutzverein ihren Halter heraus und schrieb ihn an. Allerdings reagierte er nicht. Der Tierschutzverein erstattete daraufhin Anzeige. "Nun ist die Vermittlung von Rieke unter Vorbehalt möglich", sagt Sven Fraaß, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit beim Hamburger Tierschutzverein. Unter Vorbehalt deshalb, weil der Halter noch für sechs Monate Anspruch auf das Tier hat - unabhängig von der Anzeige. Die Wahrscheinlichkeit ist aber nicht sehr groß, dass er sie zurückfordert. Denn der Hauswirt wird seine Meinung nicht ändern.

Der Tierschutzverein wünscht der netten Hündin für die Zukunft Geborgenheit in einem guten Zuhause. Sie ist Menschen gegenüber aufgeschlossen, verträgt sich gut mit Artgenossen, kann bis zu vier Stunden allein bleiben und sie kennt Kinder. Katzen und Kleintiere sind nicht so ihr Ding. Die stubenreine Hündin geht gut an der Leine und ist Profi im Stadtverkehr. Auch Jogger, Skater und Radfahrer bringen sie nicht aus der Ruhe. Nur Gewitter machen ihr Angst. Schon Stunden vorher ist sie unruhig. Und Staubsauger werden erst einmal kräftig verbellt.

Rieke ist mittlerweile in einem kleinen, ruhigeren Tierheim in Hamburgs Norden untergebracht. Wer der Hündin ein neues Zuhause geben möchte, findet sie und die Kontaktdaten auf