Glinde
(mos).
Heller, freundlicher und viel größer sieht sie aus, die umgebaute Stadtbücherei. Bis kurz vor 14 Uhr hatten Anja Kairies und ihre Mitarbeiterinnen am Dienstag noch Bücher und Medien in die Regale geräumt - dann wurden sie quasi überrannt. 2000 Bücher, CDs und Filme gingen hier in vier Stunden über den Tresen.

Auch heute brummt es: Daniel Meier, Lehrer der DAZ- Klasse (Deutsch als Zielsprache) an der Sönke-Nissen-Gemeinschaftsschule, hat mit Seba (16) und Medaljona (14) gerade zwei Kisten Bücher zurückgebracht. Die Klasse, die von elf ehrenamtlichen Lesepaten unterstützt wird, versorgt sich hier regelmäßig mit Lesestoff. Sarah Kizina (33) gefällt die neue Spielecke mit den Blumenkissen im vergrößerten Kinderbereich. Hier kann sich Tochter Soey (4) beschäftigen, während sie in Ruhe Bücher aussucht.

Mit dem Umbau hat sich die Bücherei für den Schwerpunkt Familie entschieden. Die Abteilung für Kinder und alles, was mit ihnen zu tun hat, ist in den größten Raum gezogen. Auf dem neuen blauen Teppichboden stehen Regale und Büchertröge, die auf Rollen verschiebbar sind. So wird für Lesungen und Aktionen mehr Platz geschaffen.

"Das ist auf Kosten der Erwachsenen gegangen, weil es keinen ruhigen Leseraum mehr gibt. Aber wenn wir anbauen können, entsteht dort eine neue Leseecke", sagt Kairies. Belletristik, Jugendbücher und Leseplätze rückten in die südöstliche Ecke der Bücherei, die außerdem zum digitalen "Hotspot" wird: Wer einen gültigen Leseausweis hat, kann sich ab 1. August per Pin oder Passwort kostenlos mit seinem mobilen Gerät über den drahtlosen Internetzugang (WLAN) einloggen und ihn eine Stunde pro Tag nutzen.

Mehr Bücher gibt es aber nicht, obwohl viele Besucher den Eindruck haben - es sind rund 20 000. Nach sechs Wochen Umbau ist die Bücherei nun während der gesamten Sommerferien geöffnet.