Von Susanne Tamm

Oststeinbek.
Am Mittwoch, 15. Juli, um 8 Uhr geht sie an den Start: Dann wird die zentrale Behördennummer 115 für Oststeinbek freigeschaltet. Die Gemeinde plant schon länger, in den Verbund mit bundesweit etwa 20 000 Behörden, darunter bereits das Barsbütteler Rathaus und demnächst auch die Kreisverwaltung Stormarn, mit einzusteigen.

"Für die Bürger ändert sich erst einmal nicht viel", sagt Bürgermeister Jürgen Hettwer. Die Rufnummern und Durchwahlen fürs Rathaus gelten weiter. Wer die 115 wählt, kommt aber unter Umständen schneller zum Ziel, erläutert der Verwaltungschef. Denn die meisten Telefonanrufe im Rathaus betreffen Routine-Anfragen. Brauche ich eine Genehmigung für einen Zaun? Wo bekomme ich einen neuen Ausweis und was muss ich dafür mitbringen? Oder: Kann ich mein neues Auto im Rathaus anmelden?

"Diese Fragen können sehr schematisch beantwortet werden", sagt Jürgen Hettwer. "Oft geht es um reine Telefonauskünfte, bei denen auch wir im Rathaus an andere Ämter und Telefonnummern weiter verweisen müssen. Deshalb ist die Idee mit der Service-Nummer so überzeugend."

Die Nummer, die ebenso ins kollektive Gedächtnis übergehen soll wie die Notrufnummern 112 und 110, ist montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr zum Ortstarif erreichbar. Das Innenministerium verspricht außerdem, dass 75 Prozent der Anrufe innerhalb von 30 Sekunden von einem Mitarbeiter entgegengenommen werden. 65 Prozent der Anfragen sollen beim ersten Kontakt beantwortet werden. Ist dies nicht möglich, werden sie weitergeleitet, und es kommt innerhalb von 24 Stunden während der Servicezeit eine Rückmeldung - je nach Wunsch per E-Mail, Telefon oder Fax .

Treffen weniger Anrufe direkt in der Gemeinde ein, haben die Rathausmitarbeiter mehr Zeit für ihre Aufgaben. So spart Oststeinbek indirekt auch etwas Geld ein. Die Teilnahme an dem Verbund finanziert für die ersten Ämter noch das Innenministerium in Kiel. Die Rathausmitarbeiter müssen lediglich den Zuständigkeitsfinder auf der Homepage pflegen, auf den die Zentrale zugreifen kann. "Das ist technisch sehr elegant gelöst", sagt Hettwer. "Denn laut EU-Regelung muss den ohnehin jede Behörde bereitstellen."