Glinde (mos). Zur ersten Geschichtskonferenz haben jetzt Carsten Walczok, Gemeindearchivar für Glinde, Reinbek und Barsbüttel, sowie Christian Römmer vom Kultur- und Geschichtskontor Bergedorf eingeladen.

Glinde (mos). Zur ersten Geschichtskonferenz haben jetzt Carsten Walczok, Gemeindearchivar für Glinde, Reinbek und Barsbüttel, sowie Christian Römmer vom Kultur- und Geschichtskontor Bergedorf eingeladen.
Walczok sieht das Treffen als Auftakt und Auftrag an die Teilnehmer, gemeinsam weiterzuarbeiten. Das Ziel: Menschen, die sich in Stormarn, im Herzogtum Lauenburg und in Bergedorf mit der Aufarbeitung norddeutscher Geschichte befassen, sollen sich kennenlernen und austauschen. "So ein Treffen kann neue Projekte befördern", sagt der Historiker.

Er berichtete von einem Glinder Projekt: Etwa 3000 Menschen wohnten 1944 im Zwangsarbeiterlager Wiesenfeld, das von den Krupp-Werken für das Kurbelwellenwerk Hamburg betrieben wurde. Die letzte der bis zu 36 Baracken wurde 1960 abgerissen.

Seit März 2014 gibt es in der Einfahrt zur Straße Eichloh eine Stolperschwelle, die an das einstige Lager erinnert. Die Bürgerinitiative gegen Rechts hatte Kontakt zum Künstler Gunter Demnig aufgenommen, Flyer entworfen und Spenden von 1300 Euro gesammelt.

Zwei bis drei Anfragen erhält Walczok im Jahr von Angehörigen, zuletzt aus Holland und aus Belgien. "Jeder Kontakt führt zu neuen Anfragen", sagt der Archivar.

Bei der Konferenz entstand nun die Idee, das Kasernengelände in Wentorf in den Fokus zu nehmen. Dort gab es nach dem Krieg ein Lager für "displaced persons": ehemalige Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und Vertriebene. Die "Geschichtsarbeiter" der Region wollen sich jetzt mindestens einmal im Jahr treffen.