Von Barbara Moszczynski

Glinde.
Seit dem superheißen Wochenende blühen sie wieder in voller Pracht - die Stockrosen im Vorgarten von Doris und Dietmar Schönert am Diekkoppelweg. Für viele Glinder ist Doris Schönert "die Stockrosenfrau", dabei siedelten sich die hochgewachsenen Sommerboten einst ohne ihr Zutun an. "Die sind alle von alleine gekommen", sagt sie. Sie sind wohl der Nachlass der Vorbesitzer. Als die Schönerts 1982 das Haus kauften, blühten hinterm Haus einzelne Exemplare.

Dass sie jetzt im Vorgarten so hinreißend blühen, ist aber ein Verdienst ihrer guten Pflege. Die Hausherrin achtet unter anderem darauf, dass sich Rosen und Stockrosen nicht ins Gehege kommen. "Die Verträglichkeit ist nur gut, wenn die Rosen vorher da waren", weiß sie. Stockrosen gehören zu den Malven und werden bis zu 2,20 Meter hoch. Ihre cremeweißen, rosaroten, pfirsichfarbenen, roten oder dunkelvioletten Blüten werten jeden (Bauern-) Garten auf. Sie werden daher auch Stockmalven oder Bauernrosen genannt (nicht zu verwechseln mit Pfingstrosen). Früher waren sie auch als Heilpflanze beliebt (siehe unten).

Da die Stockrose es warm und windgeschützt braucht, ist eine sonnige Südwand für sie der ideale Standort, um zu gedeihen. Wegen ihrer Höhe ist es sinnvoll, die Stockmalven anzubinden und in kleinen Gruppen zu pflanzen, damit sie nicht umknicken.

Die Malvengewächse benötigen nährstoffreichen, lockeren Boden. Die Beigabe von Mulch verhindert, dass der Boden fest wird und austrocknet. Zudem müssen sie regelmäßig ausreichend gegossen werden. Im Frühjahr kann man die Pflanze mit etwas Dünger kräftigen - Stickstoff ist ihr Lebenselixier. Dann entwickeln sie im Sommer ihre volle Pracht. "Das Gewitter hat ihnen jetzt den letzten Schub für ihre herrliche Blüte gegeben", sagt Doris Schönert.

Wenn sich erst einmal einige Stockrosen im Garten etabliert haben, lassen sie sich einfach vermehren. Nach dem Verblühen Ende September lässt man die Blütenstände einfach austrocknen. Im Herbst werden sie mit den Händen aufgerieben, die Samen ins Beet gestreut und untergeharkt. Im Frühjahr gibt es eine Fülle kleiner Stockrosen, die man vereinzeln kann. Wer die Pflanze länger als zwei Jahre behalten will, macht es wie Doris Schönert: Sie schneidet sie regelmäßig zurück und lässt sie keine Samen mehr ausbilden, so machen sie mehrere Jahre Freude.