Von Kerstin Völling

Glinde.
"Die haben da wirklich einen guten Job gemacht", sagt Jan Schwartz, Bauausschussmitglied der Grünen. Auch Peter Michael Geierhaas (SPD), Mitglied der örtlichen Arbeitsgruppe ÖPNV, war begeistert: "80 Prozent unserer Forderungen sind im Entwurf aufgenommen", sagt er mit Blick auf Glindes Vorschläge für das öffentliche Nahverkehrsnetz. Wie berichtet soll das Netz für 2017 neu ausgeschrieben werden.

Demnach soll der Bus 433 (Steinfurther Allee bis Neuschönningstedt) künftig montags bis freitags ganztägig im 20-Minuten-Takt fahren, in den Hauptverkehrszeiten sogar alle zehn Minuten. Geierhaas: "Das ist mehr als wir jetzt haben, zumal dieser Bus dann auch nach Ohe fahren wird." Einen Fünf-Minuten-Takt der Linien 133 und 433 in der Hauptverkehrszeit nach Hamburg wollen indes weder der Kreis Stormarn noch Glinde finanzieren. (Kosten: 110 000 Euro pro Jahr).

Die Busline 233 wird verkürzt und nur noch zwischen den Haltestellen Mümmelsmannsberg, Havighorst und Steinfurter Allee im Stundentakt pendeln. Der Nachtbus 619 wird dagegen schon dieses Jahr bis zur Haltestelle Olande fahren. Dazu Detlef Klages von der Stadt: "Ich habe nachgefragt: Die neue Tour gilt schon ab August 2015, und zwar alle halbe Stunde."

Verbesserungsvorschläge zum Kreisentwurf gab einige. Einstimmig nahmen die Fraktionen einen Antrag von Geierhaas an. Darin bitten die Glinder Politiker den Kreis, die Hauptverkehrszeit montags bis freitags von 6 bis 9 Uhr auf 9.30 Uhr auszudehnen. Dann könnten Besitzer von Tageskarten, die erst von 9 Uhr an gelten, vom engeren Bustakt der ausgeweiteten Hauptverkehrszeit profitieren. Auch eine Verlängerung der 137er-Buslinie bis zum Mühlencenter halten Glindes Bauausschussmitglieder nach wie vor für erforderlich.

Marietta Exner (SPD): "Wer in Wiesenfeld kein Auto hat, ist gezwungen, zu Fuß einkaufen zu gehen. Das kann man insbesondere Senioren nicht zumuten."

In zwei Punkten schließen sich die Glinder den Reinbeker Stadtvertretern an. Auch sie erklären sich sonntags mit einem durchgängigen 20-Minuten-Takt der Linie 433 einverstanden und fordern, dass der nachmittägliche Zehn-Minuten-Takt wochentags zwischen Haidkrug und Glinde aufrechterhalten wird: Diese Leistung gehöre zur ÖPNV-Grundversorgung.

Stormarn dagegen argumentiert, dass die Strecke vom Haidkrug nach Hamburg nachmittags zu wenig genutzt werde: Reinbek und Glinde sollen sich die Kosten teilen. Für Glinde wären das circa 26 000 Euro im Jahr, Reinbek müsste 11 900 Euro zahlen.