Von Barbara Moszczynski

Glinde.
Halbzeit für die Erweiterung der Kindertagesstätte am Oher Weg. Gestern feierte die Elbkinder-Kita (145 Plätze in acht Gruppen) Richtfest für den 650 Quadratmeter großen Anbau. Hier sollen von September an vier weitere altersgemischte Gruppen mit jeweils 15 Kindern Platz finden. Die Erweiterung ist dringend nötig, denn in Glinde fehlen Betreuungsplätze. 60 Kinder standen zum Jahreswechsel auf der Warteliste, nur 30 wurden untergebracht.

"Der Bau schreitet in Rekordzeit voran, dafür wird hier täglich bis zum Sonnenuntergang gearbeitet", lobt Kitaleiter Marcel Burchhardt das Team rund um Zimmerermeister Karsten Jantzen und Bauleiter Martin Berg. Seit dem Baubeginn Ende April hat sich viel getan. Der zweigeschossige Holzständerbau hat bereits ein Dach und wird noch mit sibirischem Lärchenholz verkleidet.

Rote Elemente auf naturfarbigem Grund sollen später optisch den Bezug zum "Roten Haus" nebenan herstellen und beide als Ensemble erscheinen lassen. Derzeit steht zwischen beiden Häusern aber noch ein Container, in dem übergangsweise zwei Gruppen untergebracht sind.

Sie werden voraussichtlich im September in das neue zweigeschossige Haus umziehen. Es bietet neben den vier Gruppenräumen auch einen Bewegungsraum und ein Kinderbistro. Rund 1,3 Millionen Euro kostet die Erweiterung. Ursprünglich waren als schnelle Lösung Container im Gespräch gewesen, doch der Markt für diese mobile Variante erwies sich aufgrund der übergroßen Nachfrage für Flüchtlingsunterkünfte als leergefegt. Marcel Burchhardt ist froh darüber: "Es ist schöner, mit den Kindern in einem richtigen Haus zu arbeiten." Die schwierige Planung auf dem engen Grundstück sorgte allerdings noch einmal für eine Verzögerung von rund sechs Monaten.

Dafür soll es nun besonders schön werden. In die Innenausstattung investiert der Träger Elbkinder - Vereinigung Hamburger Kindertagesstätten gGmbH - 100 000 Euro in Massivholzmöbel. Sie wachsen mit und haben ein spezielles Farbkonzept: In Bodennähe ist die Einrichtung grün wie Feld, Wald und Wiese und in der Höhe himmelblau und wolkenweiß. "Da drüben werden wir unsere schöne Innenausstattung aus dem ersten Haus noch einmal toppen", freut sich Kita-Leiter Burchhardt. Das Außengelände des Anbaus wird als Spielfläche für die kleineren Kinder unter drei Jahren gestaltet. Burchhardt: "Das ist eine schöne Synergie. Die beiden Häuser wachsen so zusammen, wenn die Kleinen aus dem großen Haus drüben spielen und umgekehrt die Großen hier."