Glinde
(lr).
Sascha Winterfeld nennt es liebevoll "das Auto" - und untertreibt damit in seiner Beschreibung der Neuanschaffung der Freiwilligen Feuerwehr Glinde maßlos. Scherzhaft natürlich. Denn der hauptamtliche Gerätewart weiß: Das neue Löschfahrzeug bietet den Einsatzkräften künftig allerhand technischen Fortschritt, der in Notsituationen entscheidend sein kann. Und der hat seinen Preis: Insgesamt rund 370 000 Euro hat die Stadt nun für das nagelneue "LF 20" in die Hand genommen.

Die Anschaffung war nötig geworden, weil jedes Fahrzeug nach 15 bis 20 Jahren ausgetauscht werden muss. So gibt es etwa das Fuhrparkkonzept vor, das die Feuerwehr mit der Glinder Verwaltung bereits in den 1980er-Jahren ausgearbeitet hat. "Schon die steigenden Wartungs- und Reparaturkosten und die vermehrten Ausfälle der älteren Modelle rechtfertigen, dass man so viel Geld für ein neues Einsatzfahrzeug ausgibt", sagt der 39-jährige Gerätewart. Dazu kommt, dass das neue Modell die Einsätze für die freiwilligen Retter maßgeblich vereinfacht. Es ist so kompakt konstruiert, dass die Feuerwehrleute bei Alarm schneller ausrücken können.

Sicherheit fängt hier schon beim Design an. "Wir haben am Heck die nachleuchtende Folie, mit der wir bei Einsätzen im Dunkeln besser zu erkennen sind", sagt Winterfeld. Nur bei einem anderen Einsatzwagen des Fuhrparks - bestehend aus sechs Löschwagen und einer Drehleiter - ist die bisher vorhanden. Ein bedeutendes Plus ist der große Löschwassertank. Fassen nur wenige Jahre ältere Modelle 1600 Liter auf einmal, kann der neue Löschwagen nahezu die doppelte Menge, nämlich 3000 Liter, zum Einsatz transportieren.

Auch müssen die Feuerwehrleute mehrere Gerätschaften nicht mehr separat mitnehmen, wenn sie ausrücken. In dem Löschfahrzeug versteckt sich ein Schaumtank mit eingebauter Zumischanlage, dort wird der Löschschaum produziert. Ebenso verhält es sich mit der sogenannten Schnellangriffshaspel. "Bei kleineren Bränden, etwa wenn ein Container in Flammen steht, müssen wir nicht extra alles aufbauen", sagt Winterfeld. "Denn dieser Schlauch ist direkt am Wassertank angeschlossen und kann sofort noch bei der Fahrt eingesetzt werden." Trotz des vielen Zubehörs findet noch eine ganze Mannschaft von neun Feuerwehrleuten in dem Wagen Platz.

Und damit die Retter, die bei Tag und Nacht ehrenamtlich ihr Leben aufs Spiel setzen, auch zu erkennen sind, hat das Löschfahrzeug eine weitere Besonderheit: Das Heck ziert nun erstmals eine leuchtende Folie mit dem Logo der Glinder Feuerwehr.