Von Susanne Tamm

Glinde.
13 000 Fahrzeuge sind täglich auf der Möllner Landstraße vor dem Glinder Berg unterwegs. 700 fahren aus dem Sandweg heraus, und 1500, mehr als die doppelte Anzahl, wollen täglich rein oder raus aus dem Havighorster Weg. Und genau diese Abbieger bringen den Verkehr an der Kreuzung der drei Straßen an dem kleinen Einkaufszentrum spätestens zum Feierabend zum Stocken. Denn die Möllner Landstraße ist dort nur zweispurig. Wenn in der Spitzenverkehrszeit zwischen 17.30 und 18.30 Uhr durchschnittlich jede Minute ein Auto nach links in den Havighorster Weg abbiegen will, kommt es auf der Möllner Landstraße zu Stau.

Deshalb möchte der Bauausschuss an dieser Stelle nächstes Jahr eine Linksabbiegerspur einrichten lassen. Ein Verkehrsplaner hatte der Politik bereits vier mögliche Varianten präsentiert: ein überfahrbarer Mittelstreifen für 200 000 Euro, eine eigene Linksabbiegerspur für etwa 150 000 Euro plus Grunderwerb auf der südlichen Seite beim Edeka-Markt, eine Verbreiterung der Straße in Richtung Süden ebenfalls plus Grunderwerb für 50 000 Euro, bei der allerdings die Bushaltestelle versetzt werden müsste, sowie die Verbreiterung der Möllner Landstraße in Fahrtrichtung Hamburg um 1,50 Meter für 40 000 Euro. Sie würde allerdings allein Platz für bis zu zwei wartende Autos bieten, die auf den Havighorster Weg fahren wollen.

Rainer Neumann sagt, seine CDU-Fraktion bevorzuge diese günstigste Version. Laut Bürgermeister Rainhard Zug müsse nur der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV) noch dem Vorhaben auf seiner Straße zustimmen, bevor die Planung beginnen kann. Aber der Nachtragshaushalt werde erst im September von der Stadtvertretung beschlossen und im Oktober von der Kommunalaufsicht genehmigt. "So spät im Jahr wird niemand mehr bauen." Deshalb schlägt er vor, die nötige Summe für das Haushaltsjahr 2016 einzustellen.

Martin Rusche, wählbarer Bürger für die Grünen, betont: "Wenn die Verkehrsteilnehmer mehr Rücksicht nehmen würden, bräuchten wir die Spur gar nicht." Zudem macht er darauf aufmerksam, dass schon ein wartender Lkw, der nach links einbiegen will, die Kreuzung bei Variante 4 wieder blockieren würde. Deshalb sind die Grünen dafür, 10 000 Euro mehr auszugeben und gleich eine richtige Linksabbiegerspur zu schaffen.

Der Bauausschuss entschied sich daraufhin für einen Vorschlag von Rainhard Zug mit Prüfauftrag: Beschlossen ist, den Linksabbieger von der Möllner Landstraße in den Havighorster Weg mit Genehmigung des LBV zu realisieren. Die Verwaltung prüft nun zuerst, ob die Variante für 50 000 Euro mit dem Ankauf einiger Meter im Süden realisiert werden kann.