Von Denise Ariaane Funke

Glinde.
Wenn vor Enten und Modellbooten plötzlich das Seeungeheuer "Nessi" auftaucht - dann feiert Glinde seinen Fischzug. "Nessi", die von Kindern der Grundschule Wiesenfeld aus Styropor und buntem Pappmaschee gebaut wurde, war aber alles andere als Furcht einflößend. Vom Minischlepper "Jan" gezogen, zog das farbenprächtige Seeungeheuer gemächlich seine Runden über den Mühlenteich. Zum 17. Mal startete am Sonnabend unter Federführung des Stadtmarketings Glinde die Familiensause.

Mit strahlenden Gesichtern bummelten Familien über den Festplatz, am See vorbei an den vielen Ständen oder lauschten dem Musikprogramm. Für Alexander Radtke (9) und Adrian Ludwig (7), die gemeinsam mit der Judo-Sparte des TSV Glinde ihre Kampfkünste unter Beweis stellen durften, war der Fischzug ein Erlebnis. Bei den Mitmachaktionen drängten sich die Kinder. Die Reinbekerin Helvi Stefan (6) hatte es sich in einem großen Kreisel des Spielmobils gemütlich gemacht und ließ sich jauchzend über die Wiese kullern.

Ein paar Meter weiter beobachteten Niklas Timm (7) und Jael König (5) konzentriert ihre ferngesteuerten Modellboote, die sie über den Mühlenteich schippern ließen. Das war manchmal gar nicht so leicht, denn auf dem Wasser herrschte Hochbetrieb: Fischkutter, schnittige Yachten und Ausflugsdampfer im Miniformat glitten über die Oberfläche. Zahlreiche Schiffsmodellbauer hatten ihre Schätze mitgebracht. So wie etwa Werner Braun aus Hollenstedt, der mit einem 1,60 Meter langem Mahagoni-Nachbau der "Riva Italien" dabei war. "Ich bin das erste Mal hier - ein tolles Vergnügen für Jung und Alt", schwärmte der Modellbauer, der in die schnittige Motoryacht, im Maßstab 1:4,25 zweieinhalb Jahre Arbeit gesteckt hatte.

Christa Grünitz und Katrin Benecke zieht das bunte Spektakel schon seit Jahren an den Teich. "Hier trifft man bekannte Gesichter, die man lange nicht gesehen hat", berichten die 68- und 56-jährigen Glinder Nachbarinnen. Einer von vielen Höhepunkten war der selbst geräucherte Fisch, den der Angelverein Glinde anbot. Die Angelfreunde brachten 45 Aale, zehn Lachsseiten und 105 geräucherte Forellen an den Mann beziehungsweise an die Frau.

Über 2000 Menschen haben nach Schätzung von Hans-Peter Busch, Sprecher des Stadtmarketings, den Fischzug besucht.