Glinde
(kb).
Schwer gehbehinderte Menschen und Rollstuhlfahrer, die auf dem großen Friedhof zwischen Papendieker Redder und Willinghusener Weg unterwegs sind und von einem Bedürfnis geplagt werden, sind zurzeit verraten und verkauft. Zwar gibt es jeweils zwei Toiletten an der Kapelle und am Pavillon am Tannenweg, doch deren Stufen sind für Rollifahrer unüberwindbar und die Grundfläche ist viel zu klein, um einem Rollstuhl überhaupt Raum zu bieten.

Doch das Ende dieser misslichen Situation ist in Sicht: "Der Bauausschuss hatte mich beauftragt, eine Kostenschätzung für eine behindertengerechte Toilette zu erarbeiten und dann 29 500 Euro für den Bau bewilligt", erläutert Antonio Rubio-Bayo, Hochbau-Ingenieur im Rathaus. "Die Toilette, die für Frauen und Männer gedacht ist, wird am Südende des Pavillons entstehen und mit etwa vier mal fünf Meter sehr geräumig sein. Natürlich wird sie ein Waschbecken, einen Spiegel, ein erhöhtes WC, Haltegriffe, eine elektrische Heizung und eine Notklingel haben", fügt er hinzu. Die Anschlüsse für den Strom, für Frisch- und für Abwasser lägen bereits im Pavillon, wo zum Beispiel auch der Friedhofsgärtner seine Gerätschaften unterstelle. "Deshalb können die Klempner, Maurer und Elektriker auch nach den Sommerferien in die Hände spucken", sagt Rubio-Bayo. Wie lange die Arbeiten genau andauern würden, wollte er nicht abschätzen.

Bürgervorsteher Rolf Budde ist jedenfalls zufrieden. Er hatte miterlebt, in welche schwierigen Situationen Behinderte bei Trauerfeiern gerieten. "Bauamt und Politik haben an einem Strang gezogen. Nun ist der Haushalt bewilligt und es kann losgehen. Prima", lobt er.