Von Katrin Bluhm

Glinde.
Er ist 14 Meter lang, aufgebaut elf Meter breit und mit seinem Innenleben gelingt es ihm in Windeseile, 29 Achtklässler der Gemeinschaftsschule Wiesenfeld (Gems) in tiefe Konzentration zu bringen. Die Rede ist vom Truck der Volksbank Stormarn, der den Jugendlichen mit einem wissenschaftlich basierten Programm helfen soll, eigene Kompetenzen und Talente für die Berufswahl zu erkennen. 150 Schüler der Gems und der Sönke-Nissen-Gemeinschaftsschule nahmen gestern an der "Mission Future - der Talent-Check" teil.

Über eine Treppe enterten die 14-Jährigen den geräumigen 40-Tonnen-Lkw, nahmen jeder ein iPad in Empfang und gingen mit Moderatorin Monika Schmidt und zwei virtuellen Weltraumfahrern auf die Reise zum Mars. Das von MTO Psychologische Forschung und Beratung GmbH Tübingen entwickelte interaktive Testverfahren nimmt die Jugendlichen mit, würfelt vertraute Schülergruppen durcheinander und baut neue Teams zusammen. Sie zeichnen sich durch eine praktisch-technische, intellektuell-forschende, künstlerisch-sprachliche, soziale, unternehmerische oder konventionelle Orientierung aus. Diese Gruppen besuchen per Simulationsspiel die Mars-Akademie.

In fünf Phasen müssen sich die Schüler über Regler-, Multiple-Choice und "Drag and Drop" selbst bewerten und sich für Lösungsansätze der Aufgaben entscheiden. In der Krisensituation appelliert gar der Mission-Future-Commander bei flackernden Bildschirmen an die Schüler: "Hallo Basis, die Stromzufuhr ist gekappt. Das Notprogramm Solaris Delta läuft. Dies ist keine Übung," und schickt die Schüler in die Problemlösung.

"Ach, könnten wir doch immer so arbeiten", seufzte ein Junge kurz bevor die Mars-Expedition samt Klassenlehrern Sandra Weigel und Michael Passehl nach 80 Minuten wieder in Glinde endete.

"Es hat viel Spaß gemacht", lobte Jacqueline Eggers (14) im Anschluss und fand sofort die Zustimmung aller anderen. "Es hat mir sehr gefallen und es war informativ. Ich sollte etwas im sozialen Bereich machen", berichtet Erik Lamottke (14). Jasmin Jansen ist gespannt auf die Auswertung ihrer Antworten, die jeder Schüler später über ein Codewort aus dem Internet herunterladen kann.

"Das ist uns wichtig. Jeder Schüler gibt sich einen Nick-Name, kann die Auswertung über sein selbst gewähltes Passwort herunterladen. Alle bleiben anonym", betont Philipp Maschmann, Vertriebschef der Volksbank Stormarn auch vor der aktuellen Debatte um Werbung an Schulen.