Glinde
(mos).
Glindes grüne Oase, das Biotop am Kupfermühlenteich, ist 5,3 Hektar groß und ein wahrer Schatz was die Artenvielfalt angeht. Doch das wilde grüne Paradies wird von "Bioinvasoren" bedroht, sagt Jochen Bloch, Vorsitzender der BUND-Ortsgruppe Glinde/Oststeinbek.

Einer der unfreundlichen Einwanderer ist der japanische Knöterich, der 1825 als Zier- und Viehfutterpflanze nach Europa gebracht wurde und sich ungehemmt verbreitet. Denn dessen natürlicher Schädling, die japanische Blattlaus, wurde damals nicht mit eingeführt. Der Knöterich wird drei bis vier Meter hoch, wächst bis zu 30 Zentimeter am Tag und gilt somit in ganz Europa als biologische Katastrophe. Er hat hier keine natürlichen Feinde und breitet sich sehr schnell entlang fließender Gewässer, in Parks und Gartenanlagen aus.

Dort wo er wächst, hat kein anderes Gewächs eine Chance. Also ist Körperkraft angesagt, denn stetes Abschneiden macht dem japanischen Rhizomgewächs auf Dauer den Garaus. Doch die von Bloch und seiner Frau Ulrike Butz-Bloch angeführte "Soko-Natur" hat zwar mehr als 70 zahlende aber nur zehn aktive Mitstreiter. Einer davon ist der Diplom-Biologe Rudolf Sergel. Er sagt: "Das Glinder Biotop ist sehr wertvoll, denn aufgrund seiner großen Fläche gibt es hier eine besonders große Artenvielfalt."

So gibt es Wasservögel wie Stockenten, Reiherenten oder Graugänse, ebenso Zwergtaucher und Rothalstaucher. Sogar ein Kormoran war schon Gast. Sperber und Mäusebussard sind keine Seltenheit. Die circa 30 verschiedenen Vogelarten werden derzeit von einem Ornithologen bestimmt. Auch Fledermäuse wurden schon gesichtet. Die große Anzahl der Schmetterlinge ist ebenfalls eine Besonderheit. Welche Fische im Teich leben, wurde noch nicht untersucht. Außerdem laichen dort Lurche. Diverse Fuchsbauten lassen vermuten, dass es im Glinder Biotop mehrere Füchse gibt, und auch Rehe leben hier. In einer Kartierung aus dem Jahr 1986 sind außerdem 209 Pflanzenarten und 32 Baum- und Gehölzarten festgehalten.

Wer sich den Umweltpflegern anschließen will, ruft Jochen Bloch an (040) 713 25 50. Feste Schuhe, etwas Langärmliges zum Anziehen und Handschuhe sind Pflicht, eigene Gartengeräte gern gesehen. Die Ortsgruppe trifft sich jeden zweiten Mittwoch im Monat um 19 Uhr bei Butz-Bloch (Uferstraße 24 in Oststeinbek) sowie jeden letzten Donnerstag im Glinder Bürgerhaus (Markt 2, Raum 101).