Von Barbara Moszczynski

Glinde
. Die Mühle blieb still am Mühlentag, trotzdem nutzten wieder Tausende Besucher das trockene Wetter zum Besuch der Ausstellung und des beliebten Bauernmarktes an der Glinder Kupfermühle. Der hatte diesmal einen besonderen Hingucker anzubieten: Die Kreisjägerschaft war mit einem Infomobil und einer Fülle heimischer Tierpräparate vor Ort.

Ein Frischling mitten auf der Mühlenwiese brachte so manchen Hund in Wallung und aus dem Gebüsch an der Wiese lugten lebensecht Fischotter, Fuchs, Igel, Rehbock und Storch. "Wir sind jedes Jahr hier", sagte Jessica Schydlowski, die mit ihren Eltern Ilse und Klaus Giersig aus Oststeinbek gekommen war. Tochter Emily (11) probierte derweil unter den wachsamen Augen von Jäger Uwe Danger die Fühlkiste aus und ertastete so spannende Dinge wie ein Fuchsfell und ein Geweih oder auch Tannenzapfen. "Wir haben Besucher mit den unterschiedlichsten Fragen. Viele möchten wissen: Wie verhält man sich bei Wildunfällen? Wir wollen aber auch zeigen, wie spannend die Natur ist. Kindern, die sich langweilen, sage ich oft, dreh doch mal einen Stein um," sagt Danger. Auch Monika Klages aus Glinde braucht seinen Rat: "Letztes Jahr hatten wir unter einer Tanne drei Enteneier, die hat sich der Marder geholt. Kommt der jetzt jedes Jahr?" "Ja", bestätigt der Fachmann, "das sichert sich der Marder jetzt jedes Jahr."

"Dass die Mühle heute nicht arbeiten kann, das tut uns schon weh", sagt Wolf-Dieter Bode vom Heimat- und Bürgerverein. Schließlich ist das hölzerne Mühlrad schon seit einem Jahr defekt. Er hofft, dass es bis zum nächsten Mühlentag durch ein neues aus Holz und Stahl ersetzt ist. "Dann wollen wir hier dreschen, mahlen und backen." Inzwischen hat sich vor dem bereits am Vortag angeheizten Lehmbackofen eine lange Schlange gebildet. "Wir stehen schon seit einer Stunde für das leckere Mühlenbrot an", erzählen Christel Berger, Marion Winterfeld, Marlies Wöbbe und Rita Riemer.

Wenig später holt Bäcker Manfred Meyns die duftenden Brote aus dem Ofen, und Albert Stoller und Peter Ostrowsky haben alle Hände voll damit zu tun, sie einzutüten und an die wartenden Kunden zu überreichen. Auf der Festwiese sind mittlerweile alle Sitzplätze besetzt, Kuchen und Deftiges gehen gut. "Ich komme auch nächstes Jahr her, weil das Essen so lecker ist," sagt Leonie Stoller (14).