Barsbüttel
(mos).
Eine Serie von betrügerischen Fahrzeugverkäufen haben die Staatsanwaltschaft Hamburg und das Betrugsdezernat des Landeskriminalamtes aufgedeckt. Das wurde gestern bekannt.

Drei Männer verkauften Pkw der Edelmarken Mercedes Benz und BMW mit erheblichen Macken als hochwertige, scheckheftgepflegte Gebrauchtwagen.

Am Dienstag wurde der Hauptverdächtige, ein 28-jähriger Deutscher aus Barsbüttel, in Neumünster auf frischer Tat ertappt und noch im Verkaufsgespräch festgenommen. Sein Komplize, ein 28-jähriger Afghane aus Bad Bramstedt, versuchte zu flüchten und fuhr dabei ein Polizeifahrzeug an. Beide wurden festgenommen, die Staatsanwaltschaft Hamburg hat die Ermittlungen übernommen.

Der Barsbütteler und seine zwei Mittäter aus Bad Bramstedt und Hamburg kauften unter falschem Namen Fahrzeuge der Marken Mercedes Benz und BMW in Deutschland und den Niederlanden auf und bezahlten in bar. Alle Autos hatten schon zwischen 250 000 und 350 000 Kilometer auf dem Kilometerzähler oder wiesen Unfallschäden auf. Die mutmaßlichen Betrüger manipulierten die Tachostände auf jeweils unter 100 000 Kilometer und boten die Autos im Internet und am Telefon zwischen Dezember 2014 und 19. Mai 2015 als scheckheftgepflegte, unfallfreie Fahrzeuge an.

Zwischen 18 000 und 25 000 Euro zahlten die ahnungslosen Käufer für diese fahrenden Zeitbomben. In acht Fällen wurden die Autos zudem mit gefälschten Kurzkennzeichen der Zulassungsstelle Bad Segeberg verkauft, die für diesen Zeitraum gar nicht vergeben waren.

Im Zuge der Ermittlungen durchsuchte die Polizei Wohnungen in Bad Bramstedt, Barsbüttel, Bremen und Farven. Die Beamten gehen davon aus, dass es neben den bisher aufgedeckten acht Fällen noch Zusammenhänge zu weiteren, ähnlichen Taten gibt. "Geschädigte dieser Masche sollten sich bei der Polizei melden", sagt Polizei-Pressesprecher Jörg Schröder. Sie können sich unter folgender Telefonnummer melden: (040) 428 65 67 89.

"Geschädigte dieser Masche sollten sich umgehend bei der Polizei melden." Jörg Schröder, Pressesprecher der Hamburger Polizei