Von Barbara Moszczynski

Glinde.
"Wir sind gut im Plan", sagt TSV-Geschäftsführer Joachim Lehmann und seine Augen hinter den Brillengläsern blitzen vor Begeisterung. Denn das neue Sportareal für die Fußballer nimmt sichtlich Formen an.

Für das große Bauprojekt, den neuen Kunstrasenplatz, ist jetzt Halbzeit. Den TSV-Machern ist es gelungen, das gesamte Gelände rund um den neuen Platz einer Verjüngungskur zu unterziehen, ohne dass der finanzielle Rahmen (Kosten rund 590 000 Euro) überschritten wird. "Das hier ist eine Investition in die Zukunft und das ist jetzt auch das erste Mal, dass wir für die Zukunft planen können", sagt Lehmann.

Über ein Jahr lang hatten die Fußballer für ihr Projekt getrommelt und mit vielen Aktionen Spenden für ihren neuen Kunstrasen gesammelt. Die Stadt gab einen Zuschuss von 200 000 Euro und gewährt dem Sportverein ein Darlehen in gleicher Höhe, 40 000 Euro schießt der Landessportverband dazu

Dort wo sich vorher eine verwahrloste Rasenfläche befand, liegt nun ein "Laufsteg" für die Fußballer. Ein Weg aus Betonplatten, auf dem die Kicker trockenen und vor allem sauberen Fußes von der Umkleide im Sportlerheim bis zum Kunstrasenplatz laufen können. "Das ist wichtig, damit der Kunstrasen nicht beschädigt wird", sagt TSV-Geschäftsführer Lehmann. Der Plattenweg begrenzt nun auch die Kleinfeldrasenfläche für die Minikicker, die im Zuge des Umbaus erweitert wurde. Überall ist frische Rasensaat verteilt. Wenn das Grün herangewachsen ist, verfügen auch die Kleinsten über eine Fläche, auf der sie Punktspiele austragen können.

Rund um den Platz sind junge Bäumchen gepflanzt, insgesamt 40 heimische Buchen und Ebereschen musste der TSV setzen, weil die alten Bäume und der wilde Knick am Sportplatzrand für das Bauvorhaben weichen mussten. Mit einem 160 Meter langen Zaun wird das Areal jetzt vom rückwärtigen Grüngürtel abgetrennt, auch dort sind junge Bäume gepflanzt. Hinter der Tennishalle ist durch die Begradigung des Geländes ein weiterer Kleinfeldplatz entstanden, daneben wird es noch eine Parkfläche und einen weiteren Zugang zum Sportgelände geben. "Dann kann auch die Feuerwehr vom Parkplatz des Hotels auf das Gelände fahren", sagt Lehmann.

Die Betoneinfassung für den 60 mal 90 Meter großen Kunstrasenplatz ist schon gesetzt, der Untergrund verdichtet. Unter den hellen Sandstreifen liegen die neuen Drainagerohre. Das Gelände steigt zur Mitte hin um acht Prozent an, damit das Niederschlagswasser zu den Abwasserschächten an Rand hin ablaufen kann. Auf den verdichteten Boden wird in wenigen Wochen ein Kunststoffbelag gegossen. Wenn dieser ausgehärtet ist, wird darauf der grüne Kunstrasen ausgerollt - wie ein Teppichboden im heimischen Wohnzimmer, nur etwas größer. Den abgetragenen, alten Grandplatzboden haben die Bauarbeiter recycelt. Mit dem Material wurden die beiden Wälle am Rand des Sportplatzes aufgeschüttet. Dort werden auch die Tribünen Platz finden.

Die Betriebsamkeit am Sportplatz hat auch die Betreiber von Restaurant und Hotel angesteckt, auch dort wird gerade kräftig renoviert. Das Restaurant bekommt eine neue Inneneinrichtung, das Hotel unter anderem einen neuen Tanzsaal, den der Sportverein nutzen kann. Jetzt fehlt Joachim Lehmann nur noch eines zum Glück: "Herr Lessau muss mir nebenan auf dem Golfgut nur noch ein Schwimmbad bauen, dann macht der TSV auch eine Schwimmsparte auf."