Oststeinbek
(cn).
Erst hat es geknackt, dann gezischt, dann löste die Feuerwehr Großalarm aus. Ein Baggerfahrer hatte am Dienstag gegen 9.45 Uhr in der Kleekoppel versehentlich ein Rohr zertrennt. Aus dem 63 Millimeter dicken Plastikrohr strömte Erdgas aus. Die Fahne des Geruchsstoffes war in der Nachbarschaft gut zu riechen.

Neben der Feuerwehr Oststeinbek eilten auch die Retter aus Havighorst und Glinde in das Wohngebiet. Einsatzleiter Michael Lüders ließ den Alarm "Massenanfall an Verletzten" auslösen. "Es war zwar niemand verletzt, aber wir brauchten ausreichend Kräfte, um das im Evakuierungsradius liegende Seniorenheim zu räumen." Der Leitende Notarzt der Feuerwehr Reinbek und der Organisations-Leiter Rettungsdienst des Kreises Stormarn bereiteten die Rettung der 105 Bewohner vor.

Doch dazu kam es nicht, denn Ralf Otto war schneller: Der 48-jährige Monteur des E-Werks Sachsenwald erfuhr auf einer benachbarten Baustelle in Barsbüttel von dem Unfall. Zeitgleich mit der Feuerwehr traf er in Oststeinbek ein - und handelte. Statt lange zu beratschlagen und Rücksprache zu halten, griff er sich zwei metallene Quetschen und drückte das Kunststoffrohr damit ab. Die Leckage war dicht, die Explosionsgefahr gebannt.

"Wegen des beherzten Eingreifen des Monteurs ist uns und den Senioren eine aufwendige Evakuierungsaktion erspart geblieben", lobt Einsatzleiter Lüders. Monteur Otto ist froh, dass "manchmal eben alles optimal läuft". Er habe nur seinen Job gemacht.

Doch im "Kursana Domizil" wird der mutige Monteur gefeiert. "Da fällt einem schon ein Stein vom Herzen", so Pflegedienstleiterin Gabriele Schuhmann. Eine Evakuierung hätte einen großen Aufwand und vor allem auch mächtig Aufregung für die Bewohner bedeutet.

Nach nicht einmal einer halben Stunde konnten auch die direkten Anwohner wieder zurück in ihre Häuser.