Von Barbara Moszczynski

Glinde.
Er ist erst seit einem Jahr dabei und schon Vorsitzender des Glinder DRK Ortsvereins (283 Mitglieder): "Wenn ich irgendwo mitmache, dann mache ich mit", sagt Claus-Peter Harder (72), der seit 35 Jahren in Glinde lebt.

Wie viel Energie und Ideenreichtum in ihm steckt, hat der frühere Inhaber einer Druckerei schon elf Jahre lang im Verein Stadtmarketing Glinde gezeigt: erst als Beisitzer und zuletzt anderthalb Jahre als Vorsitzender. Als er dort aufhörte, gab es Anfragen vieler anderer Vereine. "Bruno Jeglinski hat etwas länger gebohrt", schmunzelt Harder. Jeglinski (75), seit acht Jahren Vorsitzender des DRK, wollte aus Altersgründen nur noch Beisitzer sein und bat Harder als Nachfolger anzutreten. Die Mitglieder des Ortsvereins folgten diesem Wunsch auf ihrer Hauptversammlung jetzt einstimmig. Auch die Stellvertreter Sigrid Rosenkranz und Hans-Jürgen Braasch sowie Schatzmeisterin Christiane Kind und die Beisitzer Hartmut Voigt und Erika Jeglinski wurden in ihren Ämtern bestätigt.

Mit ihnen kann Harder zwar auf ein eingespieltes Vorstandsteam zurückgreifen, aber auch das DRK leidet unter der Überalterung der Mitgliedschaft. "Wir brauchen vor allem jüngere Mitstreiter. Wer helfen möchte, ist bei uns genau richtig", sagt er. Ein paar mehr zupackende Hände könnte vor allem der Sozial-Arbeitskreis gebrauchen, der unter anderem die Blutspendeaktionen ausrichtet und den Weihnachtsmarkt organisiert. Bei der Mitgliederwerbung greift das Rote Kreuz nun auf professionelle Hilfe zurück. Wie schon 2011 wird ab Ende Mai wieder eine Firma im Auftrag des DRK Hausbesuche in Glinde machen und an den Haustüren sowie auf dem Wochenmarkt um neue Mitglieder werben

Die werden in der Sozialstation an der Dorfstraße 17 von neuen, hellen Räumlichkeiten empfangen. Denn der große Sitzungsraum, wo das Rote Kreuz an jedem ersten und dritten Dienstag im Monat um 15 Uhr auch zum Seniorennachmittag einlädt, ist frisch renoviert. Gerade haben die ehrenamtlichen Helfer auch ein neues Zelt für Veranstaltungen gekauft, das sich quasi automatisch aufbauen soll. "Wir haben heute beim Aufbautest eine halbe Stunde gebraucht, eigentlich soll es in 60 Sekunden fertig sein, aber das schaffen wir auch noch", meint Harder, der auch die erfolgreiche Fahrrad-Spendenaktion für Flüchtlinge weiter fortführen möchte.

Begeistert hat ihn daran, wie groß die Resonanz auf den Spendenaufruf war. "Ein Reinbeker Fachhändler hat sich gemeldet und gefragt, ob wir auch Fernseher brauchen", erzählt Harder.

Er wünscht sich nun, dass Politik und Verwaltung die Zusammenarbeit zur Integration der Flüchtlinge koordinieren. "Alle Ehrenamtlichen sollten dazu an einen Tisch."