Oststeinbek
(hof).
Vater Hizri Abdullahu kann genauso gut Rad fahren wie seine Kinder Endrit (13), Gentrina (10) und Rigon (5). Nur Mama Violeta muss noch üben. Die Familie aus dem Kosovo ließ sich gestern mit anderen Flüchtlingen von der Landesverkehrspolizei schulen. Sie lernten, welche Vorfahrtsregeln es zu beachten gibt, oder, dass man das Fahrrad über den Zebrastreifen schieben muss. Im Vortrag von Patrick Moser, Präventionsbeamter der Polizeidirektion Ratzeburg, ging es aber auch um die Verkehrssicherheit des Bikes.

Familie Abdullahu ist nach München und Neumünster vor drei Monaten in Oststeinbek gelandet und fühlt sich hier sehr wohl. Endrit und Gentrina besuchen die Schule und Nesthäkchen Rigon den Kindergarten. Ihr Deutsch ist schon richtig gut, dahinter stehen die Eltern noch ein bisschen zurück. Durch Schule, Kita und Sport klappt auch die Integration. Unterstützt werden sie dabei vom Verein Flüchtlingshilfe Oststeinbek (FOS). Die freiwilligen Helfer haben auch den Verkehrsunterricht organisiert. Zudem helfen der Verein und viele Ehrenamtliche mit persönlicher Betreuung, Deutschunterricht, Kleiderkammer oder auch als Lesepaten. Das hilft auch Gentian Gega, der mit Frau und Kind nach Oststeinbek gekommen ist. Der 29-jährige Albaner hat schon als kleiner Junge in Albanien Fahrradfahren gelernt. Dort hat er sein Geld mit Garten- und Landschaftspflegearbeiten verdient. Auch in der neuen Heimat würde er gern als Gärtner arbeiten.

Für eine gute Verständigung zwischen den freiwilligen Helfern, Polizei oder Mitarbeitern des Jugendzentrum Oststeinbek (JuzO), wo der Kursus lief, sorgt unter anderem Edon Akifi (14). Er ist vor sieben Jahren in Oststeinbek "gestrandet" und muss noch ein Jahr die Schulbank drücken. Für Jakob Rohde und Sybille Schilling vom FOS ist es eine Herzensangelegenheit, "dass sich die Flüchtlinge bei uns wohlfühlen".

Die gespendeten Fahrräder werden übrigens in der Fahrradwerkstatt des JuzO auf den neuesten Stand gebracht.