Von Louisa Rascher

Oststeinbek.
Ein leises Surren ist über der Oststeinbeker Feldmark zu hören, auf dem Golfplatz gegenüber schlagen die Spieler in der Abendsonne ein paar Löcher. Auf den Feldern am Ausläufer der Kampstraße geht es ruhig und friedlich zu. Hier bringen die Piloten der Modellsportgruppe Schleswig-Holstein (MSG) ihren Schülern bei, ihre selbst gebauten Modellflieger zu starten. Wo sie künftig landen sollen, hängt weiter in der Schwebe. Vereinsvorsitzender Thorsten Borchert plant nun mit einem Provisorium.

Denn das Vorhaben, sich auf einer schon gepachteten Wiese nördlich von Domhorst niederzulassen, musste Thorsten Borchert nach dem eindeutigen Votum des Havighorster Ortsbeirats fürs Erste ad acta legen. Die Modellflieger seien zu laut, man müsse die Umwelt schützen und könne keine Sondergenehmigung für die weitere Nutzung der Feldwege erteilen, hieß es von den Politikern.

Wer sich selbst ein Bild vor Ort macht, erlebt nichts dergleichen. "Wir sind höchstens 30 aktive Mitglieder, die Hälfte davon Jugendliche", sagt Vereinsvize Borchert. "Das sind keine wilden Rabauken, sondern ruhige Jungs und Mädels, die fliegen lernen und eine nette Zeit haben wollen."

Neben dem Bauwagen stehen ein paar Bierbänke, auf denen die Jugendlichen sitzen, und etwas Essen. Auch sie bedrückt die Ungewissheit über die Zukunft des Vereins. "Zu unserem anderen Platz nach Bornhöved kommen wir jungen Mitglieder einfach nicht, das sind 70 Kilometer mit dem Auto", sagt der 18-jährige Torben Gruben. Die Saison für die Modellflieger hat gerade erst begonnen. "Ich bin ja noch Anfänger und lerne gerade zu steuern. Ich fände es blöd, wenn ich wieder aufhören müsste", sagt Amin Preljevic (11). Thorsten Borchert sieht derzeit keine andere Alternative, als in der Oststeinbeker Feldmark an der Kampstraße zu bleiben. Das Problem hier: "Der Acker ist nicht als Sportanlage deklariert. Wir dürfen hier weder ein Vereinshaus mit Toilette bauen, können also nichts lagern, noch dürfen wir hier grillen", sagt der Vereinschef.

Er wolle jetzt versuchen, die beiden Felder nebenan zu pachten, damit die Modellflieger sich wenigstens anders ausrichten und beim Fliegen am Nachmittag nicht direkt in die Sonne schauen müssen. Für Borchert ist das aber nur eine weitere Notlösung. "Von der Verwaltung werden wir unterstützt. Aber von den Politikern fühlen wir uns als Sportverein einfach nicht akzeptiert."