Von Anne Müller

Glinde.
Das "Haus Glinn" im Wohngebiet an der Alten Wache steht kurz vor der Vollendung, da planen die Investoren bereits das nächste Projekt. In "seniorengerechtes Wohnen" sollen weitere sechs Millionen Euro investiert werden. Voraussichtlich im September startet der Bau des "Hauses Glinder Mühle" mit 22 Wohnungen, die Serviceangebote vom Betreiber des benachbarten Pflegeheimes KerVita von der Hausdame bis zum Hausmeister für Senioren vorhalten.

"Wir wurden mit Anrufen geradezu bombardiert", schildert Melisa Dragic, Sprecherin der Immobilienentwicklungsgesellschaft Senectus GmbH die Nachfrage nach Wohnungen für Senioren. Die führte dazu, dass auf einem frisch erworbenen, 3000 Quadratmeter großen Grundstück ein weiteres Haus entsteht. "Der Bauantrag ist gestellt", so Dragic.

Interessenten müssen sich ranhalten, denn die 37 Wohnungen des im Bau befindlichen "Haus Glinn" sind bis auf eine Reservierung verkauft. Die Investoren sind sicher, dass auch der Vertrieb der neuen Wohnungen über die Sparkasse Holstein schnell anlaufen wird. Obwohl die Kaufpreise mit 3000 Euro pro Quadratmeter über dem Glinder Durchschnitt von 2614,77 Euro (Quelle: Immobilien.merkur.de) liegen.

Zielgruppe seien Durchschnittsverdiener ab 65 Jahren und älter, so Dragic. Auch Mietinteressenten könnten sich vormerken lassen, da nicht alle Eigentümer die Wohnungen selber nutzen werden. Bewohner der dreigeschossigen (zuzüglich Staffelgeschoss) Seniorenanlage haben mit nur fünf Minuten Fußweg zum Ortszentrum eine ideale Lage. Im Haus entstehen Gemeinschaftsräume für Gesellschaftsabende, Feiern, Plätzchenbacken oder Kurse der Volkshochschule.

Der Bau von seniorengerechten Wohnungen trifft im Kreis Stormarn auf großen Bedarf. Laut Ergebnissen eines Workshops aus Politikern und Verwaltungsmitarbeitern zum Wohnungsbau und zur demografischen Entwicklung im Kreis wird die Anzahl der 65-Jährigen im Kreis bis 2030 um mehr als 16 000 Personen steigen, was der Größe einer Kleinstadt entspricht. Dagegen werde die Zahl der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren um mehr als 5000 abnehmen. Die Nachfrage nach Wohnungen werde sich zudem weiter auf die zentralen Orte konzentrieren.