Von Susanne Tamm

Glinde.
Bevor es in Sachen Ausschreibung für das neue Busnetz in Südstormarn auf die Zielgerade geht, will die Stadt mit den Kunden des Öffentlichen Personennahverkehr ins Gespräch kommen. Für Dienstag, 21. April, 19.30 Uhr, lädt sie deshalb zum Informationsabend ins Bürgerhaus, Markt 1, ein. Jetzt oder nie: "Willkommen sind alle, die sich über das Busnetz informieren wollen oder aber Verbesserungsvorschläge haben", sagt Bürgermeister Rainhard Zug. Detlef Klages, im Rathaus zuständig für den ÖPNV, erklärt: "Mit dieser Ausschreibung werden die Leistungen ab Ende 2016 für zehn Jahre festgelegt."

Die beiden Teilnetze Glinde und Südstormarn werden dafür zusammengelegt. Sie umfassen 20 Buslinien, darunter die Glinder 133, 233, 433, 733, 336, 237, 737 und den Nachtbus 619. Außer Glinde sind Oststeinbek, Barsbüttel, Reinbek, Wentorf und Trittau beteiligt. Der Kreis ermittelt zurzeit noch die Kosten.

Auch diesmal gibt es einen strammen Zeitplan: Die Stadt Glinde hat bis zum 31. Juli Zeit, sich ihre Wünsche zu überlegen. Bis 31. August will der Kreistag die Standards für die europaweite Ausschreibung beschließen. Im Januar 2016 soll der Zuschlag erfolgen, damit der Fahrplan im Dezember in Kraft tritt.

2014 hatte ein neuer, aus der Not geborener Fahrplan des Busnetzes für Unmut gesorgt. Denn die VHH (Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein) hatten sich aus dem eigenwirtschaftlichen Betrieb zurückgezogen, so war die Finanzierung an den Kreis Stormarn zurückgefallen, der nun die Grundversorgung sichern muss. Das sollte zuerst Einsparungen und unbeliebte Fahrplanänderungen nach sich ziehen. Nach Protesten der Fahrgäste reagierte die Politik jedoch und das Angebot blieb weitgehend erhalten. Deshalb will Glinde zum Auftakt die Bürger jetzt rechtzeitig informieren. Die Stadt will wissen, wo der Schuh drückt.

Lukas Kilian, (CDU), Vorsitzender des Stormarner Verkehrsausschusses und Glinder, wird gemeinsam mit Björn Schönefeld von der Kreisverwaltung Vorschläge, die ein Arbeitskreis aus Lokalpolitikern entwickelt hat, vorstellen. Von einigen Problemen im Glinder Busverkehr hat er bereits gehört. "An der neu eingerichteten Linie von Mümmelmannsberg über Havighorst nach Glinde haben die Glinder offenbar kein Interesse. Außerdem soll es zu bestimmten Stoßzeiten, wenn die CC-Karten gelten, zu überfüllten Bussen kommen." Es sei für Politik und Verwaltung aber wichtig, genaue Informationen zu erhalten. Eine weitere Idee sei, die Strecke des 133er zu teilen, damit auch der Oher Weg besser angebunden wird. Drei Busse sollen dort fahren, drei über die Möllner Landstraße. Eines steht für Bürgermeister Zug fest: "Ohne S- oder U-Bahn sind wir als größere Stadt benachteiligt. Deshalb pochen wir auf die Grundversorgung. Wir zahlen keinen Euro dazu."