Glinde (st). Wer an der Kirche Zu den Heiligen Engeln an der Möllner Landstraße vorbeifährt, reibt sich zurzeit die Augen.

Glinde (st). Wer an der Kirche Zu den Heiligen Engeln an der Möllner Landstraße vorbeifährt, reibt sich zurzeit die Augen:
Die Kirche sieht aus wie ein Carport, man kann durch sie hindurchsehen: Am Montag wurden die Seitenwände abgerissen. Jetzt bereitet das Mahnecke Bauunternehmen die Betonarbeiten für die neuen Seitenschiffe vor. Gut zu sehen: Die tragende Holzkonstruktion bleibt erhalten.

"Die ist typisch für die Notkirchen der Nachkriegszeit", erläutert Rudolf Zahn, Vorsitzender des Fördervereins. "Wir gehen überaus sorgfältig mit der alten Bausubstanz um." Auch Turm und Korpus bleiben erhalten. Wie berichtet, lässt die katholische Gemeinde gerade ihre Kirche umbauen, Ziel ist der Erhalt des Gotteshauses.

"Sonst hätten wir die Kirche über kurz oder lang aus sicherheitstechnischen Gründen schließen müssen", erläutert Zahn. Denn bisher gab es nur einen Ein- und Ausgang. Nun werden zwei schmale Seitenschiffe von etwa 50 Quadratmeter Fläche angebaut. Der heutige Altarraum unter dem Turm wird in einen Andachtsraum verwandelt, in dem auch gebeichtet werden kann. Denn der Beichtstuhl weicht der neuen Doppeltür. Die Kirche bekommt zudem ein Oberlicht und eine Belüftungsanlage. Der Altar rückt mehr in die Mitte des Raumes.

Die Erweiterung kostet etwa 880 000 Euro. Finanziert wird sie größtenteils von der Pfarrei Seliger Niels Stensen, zu der die Glinder Filialkirche gehört. Der Förderverein versucht, die Lücke von 150 000 Euro zu stopfen. 65 000 Euro hat er bisher aufgebracht. Rudolf Zahn ist stolz darauf, dass eine Spendenbitte per Brief an 2300 Haushalte vor zehn Wochen bisher 25 000 Euro an Spenden bewirkt hat. Am ersten Adventssonntag, 29. November, soll die Kirche eingeweiht werden. Der neue Erzbischof Dr. Stefan Heße hat sein Kommen bereits zugesagt.