Glinde (st). Auf die große Freude folgte gleich einen Tag später der Riesenärger. Wie berichtet, haben die Bewohner der 180 Wohnungen am Sandweg alle zusammengelegt, um einen Graffiti-Künstler zu engagieren, der zwei Stromkästen vor ihrem Hochhaus verschönert. Kosten: 795 Euro.

Ursula Sachse (73), die die Initiative angestoßen hatte, ist schwer enttäuscht: "Die Farbe war noch nicht einmal richtig trocken, da hat sich jemand mit schwarzem Edding darauf verewigt." Ein wohlmeinender Mensch müsse dies beobachtet und versucht haben, die Schmiererei abzuwischen. "Leider war die Farbe noch nicht trocken, sodass jetzt alles beschädigt ist", bedauerte sie gestern. Zwei weitere Schmierereien waren noch hinzugekommen. Sie wartete auf den Graffiti-Künstler Daniel Siedel, der das Kunstwerk noch retten wollte.

Ursula Sachse überlegt, ob sie bei der Polizei Strafanzeige erstatten soll. Denn möglicherweise hat jemand den Täter vom Hochhaus aus beobachtet. Bei den übrigen 62 Kästen, die seit 2012 in Glinde bisher bemalt worden sind, hatte die aufgesprühte Kunst Schmierereien bis auf einen Fall verhindert.