Oststeinbek (st). Bis Ende des Jahres wird sich die Zahl der Flüchtlinge, denen Oststeinbek ein Obdach geben muss, mehr als verdoppeln.

42 leben zurzeit bereits in der Gemeinde. 88 sind bis Ende 2015 angekündigt. Doch auch in den folgenden Jahren müssen neue Flüchtlinge aufgenommen werden. Jetzt haben die Gemeindevertreter eine zweigeschossige Unterkunft in Stahlprofil-Modulbauweise für 24 Personen an der Brückenstraße beschlossen.

Zuerst gab es jedoch noch eine Diskussion um den Standort. Denn Hartmut Brand (CDU) schlug ein anderes Grundstück vor: eine Obstbaumwiese an der Straße Birkenhain. "Eine Unterkunft dieser Größe an der Brückenstraße würde die ganze Gegend versauen", bemängelte er. "Das passt dort einfach nicht in die Landschaft." Der SPD war der Birkenhain jedoch zu abgelegen. "Wir hatten gesagt, nicht in die Randgebiete", widersprach Jürgen Huth (SPD). "An der Brückenstraße ist solch ein Gebäude durchaus vertretbar - und die Zeit drängt." Die anderen Gemeindevertreter waren seiner Meinung, nur Hartmut Brand enthielt sich bei der folgenden Abstimmung.

Doch auch abgelegene Standorte wie am Birkenhain oder die Sportplätze in Havighorst werden künftig wieder in den Fokus rücken, erklärte Bürgermeister Jürgen Hettwer. Möglich macht das eine Änderung der Landesbauverordnung, ein Gesetz zur Erleichterung der Unterbringung von Flüchtlingen.

"Theoretisch könnte man Flüchtlinge jetzt auch im Gewerbegebiet unterbringen", sagt Hettwer. In Oststeinbek stehe dies zwar nicht zur Debatte. Doch weitere Unterkünfte werden nötig sein.

Eventuell entspannt sich die Situation für dieses Jahr noch durch ein neues Objekt: Heute wird Hettwer ein Kaufangebot für eine Immobilie am Wiesenweg machen. Deshalb haben die Politiker die Debatte um weitere Standorte vorerst wieder in den Fachausschuss geschoben. Die Gemeinde besitzt bereits sechs Objekte für Flüchtlinge.