Umdenken Um die Bibliothek in Havighorst wird jedoch weiter diskutiert

Die Reaktionen in der Oststeinbeker Bücherei gestern waren eindeutig: "Bleiben Sie?", fragte Leserin Gisela Heuck. Und als die Bibliothekarin Michaela Schurrer strahlend nickte, sagte sie: "Gott sei Dank!" Der Kulturausschuss hatte beantragt, das Einsparpotenzial zu prüfen, sollten beide Gemeindebüchereien zugunsten einer Jugendbibliothek in der Grundschule aufgegeben werden.

Da aber spielen die Oststeinbeker nicht mit, wie sie in einer Unterschriftensammlung deutlich machten. Wie berichtet, sammelten Sandra Fligge und Hubert Flentje 1163 Unterschriften für den Erhalt der Bücherei. Das überzeugte auch die Gemeindevertreter, die danach entschieden, dass die Gemeindebücherei an der Möllner Landstraße auf jeden Fall bleiben soll. Den Initiatoren der Unterschriftenaktion ist es auch zu verdanken, dass die Politiker jetzt auch über ein attraktiveres Angebot nachdenken, was Öffnungszeiten und Sichtbarkeit der Bücherei angeht. Die Gebühren werden aber ab sofort verdoppelt, und der Standort Havighorst steht nach wie vor zur Debatte.

"Die Ausleihen in der Havighorster Bücherei sind rückläufig", räumte die Bibliothekarin Monika Schurrer ein. "Allerdings ist die Frequenz gemessen an der Einwohnerzahl nicht schlecht. Außerdem ist die Bücherei dort auch ein sozialer Treffpunkt."

"Jeder, der sich mit Einsparmöglichkeiten in Büchereien befasst, erfährt Gegenwind", stellte Bürgervorsteher Hendrik Maier (CDU) fest. SPD-Fraktionschef Christian Höft schlug vor, Oststeinbeks Bücherei nicht zu schließen und die Entscheidung über die Ausleihe Havighorst an den Ortsbeirat zurückzugeben. Dem folgten auch die anderen Fraktionen. Hans-Joachim Vorbeck (CDU) und Rudi Hametner (OWG) möchten nun strukturelle Verbesserungen, um das Defizit zu verringern.