Anlieger bekommen neue Ausfahrten

Um die Kosten für die Anlieger möglichst niedrig zu halten, hatten die Stadtvertreter in Glinde den Ausbau der Mühlenstraße im vergangenen Jahr eingeschränkt. So wurden die Geh- und Radwege aus der Sanierung herausgenommen. Nun muss die Stadt doch nachbessern und wälzt die Kosten auf die gesamte Bevölkerung ab.

Wie Bürgermeister Rainhard Zug am vergangenen Donnerstag dem Bauausschuss mitteilte, wird die Stadt die rund 20 Grundstücksauffahrten jetzt doch sanieren müssen. "Weil die Auffahrten gerade geschnitten sind, fahren die Anlieger beim Abbiegen mit ihren Autos über den Kantstein", sagte Zug. "Dadurch kann dieser auf Dauer erheblich beschädigt werden."

Als die Anwohner Ende 2013 von dem umfassenden Ausbau der Mühlenstraße erfuhren, waren die Planungen dafür schon seit Sommer unter Dach und Fach. Der Aufschrei war groß: Man habe die betroffenen Bürger nicht mit einbezogen, obwohl auf diese doch ein großer Teil der Kosten entfällt. 20 bis 40 Prozent des Straßenausbaus müssen die Anlieger finanzieren. Für die Nebenanlagen fallen sogar bis zu 60 Prozent an. So sehen es das Kommunalabgabengesetz und die danach erlassene Glinder Straßenbaubeitragssatzung vor.

Im Nachhinein änderten die Stadtvertreter den Umfang der Baumaßnahmen also. So sollten ursprünglich die Rad- und Gehwege verschönert und neue Straßenlaternen angeschafft werden. Letztlich reduzierte der Bauausschuss die Sanierung auf den vor Schlaglöchern strotzenden Asphalt. Verkehrsberuhigende Inseln wurden aus dem Programm gestrichen, ebenso die für Anlieger besonders teure Sanierung der Rad- und Gehwege sowie der Grundstücksauffahrten.

Die Stadt beauftragt nun ein Bauunternehmen, den Auffahrten nachträglich eine sogenannte Trompetenform zu verpassen, damit die Kantsteine beim Abbiegen nicht leiden. Zwischen 6000 und 8000 Euro soll dies insgesamt in etwa kosten. Bezahlt wird aus dem Topf für Instandhaltungsmaßnahmen. Damit werden die Ausbesserungen nicht auf die betroffenen Anlieger umgelegt, sondern auf alle Glinder Steuerzahler. "Wir machen das nur, weil die Folgekosten durch weitere Schäden erheblich höher ausfallen würden", sagte Zug.