“Anpfiff“ für die Arbeiten am neuen Kunstrasenplatz

Drei Jahre lang haben sie gewartet, jetzt geht es endlich los: Der TSV Glinde bekommt seinen lang ersehnten Kunstrasenplatz (wir berichteten). Bevor Ende März die großen Bagger anrollen, die den Grand abtragen, den Untergrund ebnen und einen Randstreifen für die Dränage auskoffern sollen, steht aber noch Arbeit an.

Am Sonnabend nahmen die Fußballer die Abwrackarbeiten am Grandplatz selbst in die Hand, um Kosten zu sparen. Dafür hatten 34 Kicker ihre Stollenschuhe mit Arbeitsschuhen getauscht und sich mit Schaufeln, Schubkarren und Minibagger ausgerüstet. Rund 300 wild gewachsene Bäume, die das Areal begrenzten, wurden schon gefällt. Ihre Wurzeln haben die Dränage des alten Sportplatzes zerstört. Der Ballfangzaun erwies sich als erste Herausforderung für Muskel- und Maschinenkraft - die Betonteile, die der Vorrichtung Halt geben - wiegen bis zu 200 Kilogramm. Die Metallpfosten kamen in einen Container. "Alle Metallteile die noch recycelt werden können, werden aussortiert, dafür bekommen wir noch ein paar Euro vom Schrotthändler", erklärt Bernd Peter Schaffernicht, der die Arbeiten leitet. Auch dem 620 Meter langen Maschendrahtzaun ging es mit Hilfe von Minibagger, Flex und Muskelkraft an den Draht. Er wird durch einen verzinkten Metallzaun ersetzt.

Schaffernicht ist froh, dass der 1969 erbaute Platz nach langem Ringen endlich einem wetterfesten Kunstrasen weicht. Aber es gibt Dinge, da kann er nur mit dem Kopf schütteln. "Allein die Gutachten haben 30 000 Euro gekostet. Ich verstehe beim besten Willen nicht, warum Naturschutz-, Lärm- und Sprengmittelgutachten für einen Platz erstellt werden mussten, der von uns schon seit 1969 bespielt wird."

Rund 583 000 Euro kostet das Projekt, von denen die Stadt 200 000 Euro übernimmt und dem TSV zusätzlich ein 200 000-Euro-Darlehen gewährt. 40 000 Euro kommen vom Landessportverband dazu und 112 000 Euro stemmt der TSV durch viele Spendenaktionen und eigene Rücklagen. 28 000 Euro steuert die Stadt Glinde jetzt noch aus vorgezogenen Zuschüssen zu. Am 30. März sollen die Arbeiten für den Kunstrasen starten, für den 22. Juni ist das Einweihungsspiel geplant. Entweder mit den Altherren des HSV oder der 2. Mannschaft von St. Pauli.