Öffentlicher Personennahverkehr wird neu ausgeschrieben - Kommunen stimmen Leistungen ab

Der neue Fahrplan des Busnetzes hat im vergangenen Jahr für viel Wirbel gesorgt. Denn die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) hatten sich aus der Finanzierung zurückgezogen, diese war an den Kreis Stormarn zurückgefallen. Das zog Einsparungen und somit unbeliebte Änderungen im Fahrplan nach sich. Jetzt steht die Ausschreibung des Busnetzes ab 2017 neu an. Deshalb müssen Kreis und Kommunen überlegen, was sie sich leisten können und wollen.

Der Verkehrsausschuss des Kreises hat dem Leistungsangebot am Montagabend grundsätzlich zugestimmt, nun soll die Kreisverwaltung es noch mit den Kommunen abstimmen, damit die Kreispolitiker den Vergabetext am 31. August verabschieden können. "Wir möchten möglichst früh mit den Kommunen ins Gespräch kommen", sagt Lukas Kilian (CDU), Vorsitzender des Stormarner Verkehrsausschusses. Die beiden Teilnetze Glinde und Südstormarn werden für die Ausschreibung zusammengelegt. Sie umfassen 20 Buslinien, darunter die heutigen 133, 233, 433, 733, 336, 137, 237, 437, 737 und der Nachtbus 619. "Das ist die größte verkehrsrechtliche Wettbewerbsvergabe Stormarns", erklärt Kilian. "Wir erhoffen uns davon viele neue Anbieter und auch einen attraktiveren Preis."

Der finanzielle Umfang wird zurzeit noch von der Stormarner Verwaltung ermittelt. Beteiligte Kommunen sind im Wesentlichen Glinde, Oststeinbek, Barsbüttel, Reinbek, Wentorf und Trittau. Für die Wünsche im Leistungsangebot gibt es noch keine Schranken. Ein Wunsch ist beispielsweise, die Verbindung zwischen Glinde, Reinbek und Wentorf innerhalb des Mittelzentrums zu stärken. Dafür sollen die heutigen Linien 237 und 235 zu einer verknüpft werden - wie, wird noch geprüft. Neu wäre auch eine sogenannte "Tangentiallinie", die von Reinbek (möglicherweise von Wentorf) über Glinde und Barsbüttel nach Rahlstedt führen soll.

Speziell für Glinde gibt es noch die Idee, die Route des 133ers zu splitten. Drei Busse sollen über die heutige Strecke, die Möllner Landstraße, fahren, drei über den Oher Weg. "Einige sind der Meinung, dass der Oher Weg im Vergleich zur Möllner Landstraße zu schlecht angebunden ist", sagt Lukas Kilian, selbst Glinder. "Bisher sind das aber nur Planspiele."

Ansonsten zielt die Leistungsbeschreibung vor allem darauf, das Angebot zu erhalten. "Den Standard zu halten, das sehen wir grundsätzlich positiv", sagt Bürgermeister Rainhard Zug. "Wir wollen versuchen, wieder eine möglichst breite Öffentlichkeit miteinzubeziehen." Wie die Stadt Glinde das umsetze, werde aber erst diese Woche besprochen. Im August 2014 hatten die Grünen die Bus-Passagiere zu einem Infoabend mit Verkehrspolitikern des Kreises eingeladen.