Eindrucksvoller Test: Schutz vor Eindringlingen

Einbrechern die Sicht vernebeln - das ist Nils Olbrichts Ziel, der als Geschäftsführer des DWA Sicherheitsdienstes Nebelgeneratoren des Herstellers Bandit als Einbruchsschutz vertreibt. Mein Ziel als Redakteurin: ein Foto vom Ausbreiten des Nebels im Innern des Geschäfts und eines von außen durch die Schaufensterscheibe des Telekom Shops-Glinde. So weit der Plan. Doch Nils Olbricht grinst, als ich dies ankündige. "Das schaffen Sie nicht", stellt er fest. "Sie werden gleich die Tür nicht mehr finden." Ich glaube ihm kein Wort.

Der Glinder will die Anlage heute Dariusch Pasdar in seinem Geschäft am Markt vorführen. "Ich finde das interessant", sagt Pasdar. "Mein Laden ist allein aus Versicherungsgründen bereits alarmgesichert. Aber neulich habe ich eine ähnliche Anlage gegen Pkw-Aufbrüche in einem Auto gesehen."

Nils Olbricht zeigt ein Video auf seinem Laptop: Dort wird eine Lagerhalle eingenebelt - zugegeben: ziemlich schnell. "Wir schaffen 500 Kubikmeter in 18 Sekunden", erklärt er. Na gut. Ich stelle mich etwa einen Meter vor der Tür auf. Der Verkaufsraum ist ja überschaubar - vielleicht 14 Quadratmeter, ein schmaler Schlauch mit einer Glasfassade direkt zum Marktplatz.

Olbrichts Einsatzleiter Sven Peters bittet um ein Blatt Papier, das er unter und vor den Generator legt. "Es kann sein, dass sich auf dem Tisch sonst Nässe niederschlägt", erklärt er. Dann geht's los: Mit 19 Bar zischt das Aerosol aus drei Düsen aus dem Generator. Einmal kommt der Blitz meiner Kamera noch mit, dann dauert es Bruchteile von Sekunden, bis dichte Wolken auf mich zuschießen, links ist noch kurz eine karierte Schulter zu erkennen, nach vier Sekunden bin ich von waberndem Weiß eingehüllt - und sehe nichts.

Mit einem leichten Minzgeschmack auf der Zunge taste ich mich nach draußen und bin erleichtert, als die Orientierungslosigkeit allmählich wieder bunten Bildern weicht: Auf dem Markt eilen Passanten herbei. Sie wollen wissen, was passiert ist. Die Schwaden ziehen über den Platz. Der Laden aber ist immer noch mit weißem Nebel gefüllt. 45 Minuten dauert es, bis er abgezogen ist, erklärt Sven Peters. Der Nebel sei gesundheitlich unbedenklich, auch für Asthmatiker. 2600 Euro inklusive Umsatzsteuer kostet die Anlage. Dariusch Pasdar hat sich noch nicht entschieden.