Barsbüttel (mos). Zoran B. (Name geändert) bleibt in der Psychiatrie.

Das Landgericht Lübeck verfügte gestern die Unterbringung des 36 Jahre alten Mazedoniers in einem psychiatrischen Krankenhaus.

Er hatte am 27. Juni 2014 seine Wohnung an der Willinghusener Landstraße in Barsbüttel in Brand gesetzt, indem er einen Aschenbecher mit glimmenden Zigarettenkippen unter sein Sofa gestellt hatte. Die Feuerwehr verhinderte das Übergreifen der Flammen auf die Nachbarwohnungen, die anderen Bewohner des Mehrfamilienhauses konnten sich in Sicherheit bringen. Aufgrund des glimpflichen Verlaufs sah das Gericht in der Tat nur den Versuch einer schweren Brandstiftung. "Eine Schuldunfähigkeit des Angeklagten zum Zeitpunkt der Tat ist nicht auszuschließen", sagt Pressesprecher Dr. Stefan Bahlmann zur Urteilsbegründung. Weitere Taten seien infolge des Zustands des Täters zu erwarten, damit sei er für die Allgemeinheit eine Gefahr.

Er habe sich von Fernsehsendern und Satelliten überwacht und kontrolliert gefühlt, hatte Zoran B. zum Motiv der Tat angeführt. Das Zündeln funktioniere wie ein Ventil und verschaffe dem Angeklagten Befreiung, erklärte die psychiatrische Gutachterin. Zoran B., der 1989 mit seiner Mutter nach Deutschland kam, leidet seit 2008 unter einer paranoiden Schizophrenie und hat schon mehrfach gezündelt. Bei der Urteilsverkündung beteuerte B.: "Ich werde so etwas nicht wieder tun."