Toter Nachtportier: Landgericht verschiebt Urteilverkündung auf April - Weitere Zeugen sollen aussagen

Gibt es neue Beweise im Fall um den getöteten Nachtportier aus der Havighorster Feldmark? Bisher ist es ein zäher Prozess, den Richter Christian Singelmann vor dem Landgericht Lübeck leitet. Seit mehr als drei Monaten befragen er und Staatsanwalt Nils-Broder Greve den Angeklagten Amir H., um herauszufinden, ob der 46-Jährige seinen Ex-Schwager im März 2014 ermordet hat. Die Beweislage ist mau, Zeugenaussagen sind widersprüchlich und die Tatwaffe nicht zu finden.

Das könnte sich nun ändern. Wie Richter Dr. Stephan Bahlmann bestätigt, wurde die für den 6. März geplante Urteilverkündung auf den 24. April verschoben. Zu insgesamt 14 Verhandlungstagen kommen vier weitere hinzu. "Es müssen von 52 Zeugen noch viele aussagen, und die Beweisaufnahme dauert nun länger an", sagt der Sprecher des Landgerichts. Ob es sich dabei um neue Beweisstücke wie etwa die Tatwaffe handelt, wollte er weder bestätigen noch dementieren.

Zwar hatte eine Zeugin ausgesagt, Amir H. habe ihrem Freund die Tat gestanden. Als mögliches Motiv vermuten die Ermittler einen Streit um Geldschulden. Doch weder Fingerabdrücke noch DNA-Spuren des Angeklagten waren am Tatort oder Tatfahrzeug zu finden. Weitere Beweise könnten dem Prozess eine völlig neue Wendung geben. Die Verhandlung wird am kommenden Freitag, 27. Februar, fortgesetzt.