Weltwärts: Entwicklungsministerium unterstützt Glinder

Seine ersten Auslandserfahrungen sammelte der Glinder Frederik Brand (20) schon früh: Bereits mit zwölf Jahren besuchte er seinen Patenonkel in den USA und konnte dort sogar drei Wochen zur Schule gehen. Seither war der junge Mann, der 2014 am Reinbeker Sachsenwaldgymnasium sein Abitur ablegte, immer in Glinde. "Mir war eigentlich klar, ich muss noch einmal weg", erzählt er. Am Mittwoch, 4. März, ist es soweit: Dann startet er Richtung Durban in Südafrika, um dort als freiwilliger "Assistant Teacher", als Lehrerassistent des Programms "Weltwärts", Aidswaisen bei den Hausaufgaben und im Alltag zu unterstützen.

Südafrika war gleich sein bevorzugtes Ziel: "Das Werteverständnis der westlichen Welt kenne ich doch", begründet er seine Wahl. "Jetzt habe ich Lust, einmal ein ganz anderes Land kennenzulernen. Und Südafrika ist ein interessantes Schwellenland auf dem Kontinent." Inspiriert haben ihn vor allem die Erzählungen einer Freundin, die dort ein Schuljahr verbrachte und der Film "Invictus" von Clint Eastwood. Als er sich nach einer sinnvollen Möglichkeit umsah, seine Zeit im Ausland zu verbringen, merkte er schnell: "Aus den ganzen Freiwilligendiensten ist ein regelrechtes Geschäft geworden. Man kann auch 2500 Euro zahlen, um auf den Seychellen Schildkröten zu zählen. Das fühlte sich für mich falsch an."

Er bewarb sich schließlich über den Dienst AFS für das Weltwärts-Programm des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Das Ministerium trägt 75 Prozent der Kosten, 25 Prozent muss er selbst aufbringen. 10 000 Euro kosten die Reise, Vor- und Nachbereitung und die Versicherung. Das Projekt übernimmt den Aufenthalt. "Danach bin ich pleite", stellt er fest.

Erst Anfang des Jahres erfuhr er, für welches Projekt er arbeiten wird: für das Makaphutu Children's Village. In dem Dorf leben in fünf Häusern jeweils fünf Aidswaisen mit einer Hausmutter. "Dort bekommen sie Sicherheit, Nahrung, die bestmögliche Ausbildung, Medikamente und Liebe", erzählt der 20-Jährige. "Am meisten aber hat mich beeindruckt, dass sie dort wieder eine Perspektive bekommen und sie darüber hinaus Vorbilder ihrer Generation werden sollen." Neben den Hausaufgaben wird er mit anderen Freiwilligen aus aller Welt für sie auch Freizeitaktivitäten organisieren. Zeit für Reisen durchs Land bleibt auch noch.

Wer mehr über das Projekt erfahren will, erreicht Frederik Brand unter der E-Mail: peerfrederikbrand@t-online.de .